Sich im Laden vor Ort informieren, aber dann online kaufen. „Showrooming“ nennen Experten dieses Verhalten von Kunden. Und obwohl deutsche Innenstädte jetzt vor Weihnachten übervoll sind, scheint Showrooming auch in Deutschland für den Handel zu einer neuen Herausforderung zu werden.
Eine aktuelle YouGov-Studie im Auftrag des Technologieunternehmens intelliAd hat ergeben: Drei Viertel der Deutschen geben zu, Ware im Geschäft auszuprobieren und dann später online via Desktop-Rechner oder Tablet zu bestellen. Ein Viertel der jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren geht sogar so weit, sich im Geschäft zu informieren und dann direkt mobil via Smartphone im Internet zu bestellen. Ein schlechtes Gewissen? Meist Fehlanzeige. Nur acht Prozent der „Showroomer“ empfinden bei diesem Verhalten Scham gegenüber dem lokalen Handel.
Hintergrund der aktuellen Umfrage ist eine vorangegangene Analyse von intelliAd Media. Die Untersuchung von knapp 275.000 Onlinekäufen von Modeartikeln im September und Oktober 2014 ergab: Am Samstag, dem Haupteinkaufstag der Deutschen, werden 22 Prozent mehr Online-Einkäufe via Smartphone getätigt als an anderen Wochentagen.
Der Verdacht liegt nahe, dass diese Form des mobilen Shoppings direkt in den Innenstädten stattfindet. Angesichts der wachsenden Smartphone-Verbreitung wird Mobile Shopping die Zukunft des Handels – sowohl stationär als auch online – maßgeblich beeinflussen.
„Verbraucher nutzen die Geschäfte zunehmend als Showroom, um Produkte anzuschauen, auszuprobieren und auf ihre Qualität zu testen. Im Anschluss daran suchen sie online nach dem niedrigsten Preis. Der Handel muss darauf jetzt reagieren – dann bieten sich sogar Chancen zur Abverkaufssteigerung und Kundenbindung: Über neue Technologien wie Beacons können Shopbesucher direkt und individuell mit Gutscheinen oder Informationen auf ihrem Smartphone angesprochen werden. Außerdem ermöglichen sie eine Verzahnung des Online-Shops mit dem stationären Geschäft“, kommentiert Mischa Rürup, COO von intelliAd Media, die Umfrageergebnisse.
Text: intelliAd
Bild: dpa