Mehrheit der Europäer befürchtet Altersarmut

YouGov
April 11, 2013, 3:52 nachm. GMT+0

Die Mehrheit der Europäer sorgt sich um ihre finanzielle Absicherung im Alter. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage in elf europäischen Ländern, die YouGov im Auftrag von „Investmentfonds. Nur für alle.“ durchgeführt hat. Demnach sind 78 Prozent der gut 11.000 befragten Europäer besorgt darüber, ob der Staat ihre Rente später noch bezahlen kann. 69 Prozent aller Befragten gaben an, Angst vor Altersarmut zu haben. Zwar fühlt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) ausreichend über die private Altersvorsorge informiert. Eine deutliche Mehrheit von 79 Prozent ist aber der Ansicht, mehr privat vorsorgen zu müssen, um den individuellen Lebensstandard im Alter halten zu können. Dennoch würde nur rund ein Viertel (27 Prozent) der europäischen Sparer zusätzliches Einkommen für die private Altersvorsorge zurücklegen.

In den stark durch die Schuldenkrise betroffenen Ländern Südeuropas ist auch die Angst vor Altersarmut besonders weit verbreitet. In Portugal und Italien befürchten jeweils neun von zehn Befragten Armut im Alter. In Griechenland und Frankreich fürchten über 80 Prozent Altersarmut, in Spanien sind es fast drei Viertel (73 Prozent). Doch auch in wirtschaftsstarken Ländern sind die Bürger stark verunsichert. So befürchten beispielsweise 63 Prozent der Deutschen und knapp die Hälfte (45 Prozent) der Norweger Armut im Alter. In Deutschland ist die Angst damit etwas weniger verbreitet als im Durchschnitt aller Länder (69 Prozent).

Mehr als die Hälfte aller Befragten (62 Prozent) sieht sich finanziell nicht in der Lage, privat für das Alter vorzusorgen. Das gilt vor allem für die Südeuropäer und Franzosen. Den geringsten finanziellen Spielraum für Altersrücklagen sehen die Bürger in Griechenland. Dort gaben 78 Prozent der Befragten an, keine private Vorsorge leisten zu können, gefolgt von den Portugiesen (75 Prozent). Auch in Spanien, Italien und Frankreich sind jeweils über 70 Prozent der Befragten dieser Ansicht. Deutschland liegt mit 58 Prozent knapp im Mittelfeld. Den meisten Spielraum sehen die Norweger: Dort gab nur knapp die Hälfte (45 Prozent) an, keine privaten Rücklagen für die Altersvorsorge bilden zu können.

Repräsentativ befragt wurden 11.268 Teilnehmer aus 11 europäischen Ländern (Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Norwegen, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweiz, Spanien) vom 04. Februar bis zum 26. Februar 2013.

Bild: dpa
Text: Initiative „Investmentfonds. Nur für alle.“