Die Plagiatsaffäre um Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan (CDU) sowie der allgemeine Umgang mit Fehlverhalten in der Wissenschaft hat eine zum Teil hitzige Diskussion ausgelöst. Die Bundesbildungsministerin räumt Flüchtigkeitsfehler in ihrer Doktorarbeit ein, weist den Vorwurf des Plagiats oder der Täuschung dennoch zurück.
Die Universität Düsseldorf muss jetzt prüfen, ob die Plagiats-Vorwürfe stimmen und ob ihr der Doktortitel aberkannt werden muss. Eine Sonderbehandlung lehnt die große Mehrheit der Bevölkerung einer aktuellen YouGov-Umfrage zufolge ab. 80 Prozent der Deutschen sind demnach der Meinung, die Universität Düsseldorf solle bei ihrer Prüfung keinen Unterschied zwischen Bundesministerin Dr. Schavan und anderen Fällen machen. Elf Prozent der Bundesbürger meinen, dass für eine Bildungsministerin besonders hohe Maßstäbe gelten sollten und die Universität Düsseldorf Schavans Fall deutlich strenger prüfen sollte als üblich. Nur Wenige (5 Prozent) sind der Auffassung, dass im Falle einer Bundesministerin weniger streng geprüft werden sollte.
Auch über den zukünftigen Umgang mit Plagiatsfällen ist sind sich die Deutschen vergleichsweise einig. So geben 85 Prozent der Befragten an, dass in Deutschland einheitliche Regelungen und Gesetze für die Aberkennung eines Doktortitels eingeführt werden sollten. Wiederum 79 Prozent fordern ein besser geregeltes und strukturierteres Promotionsstudium um solche Fälle in Zukunft zu verhindern. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) befürworten gar die Errichtung einer zentralen Stelle in Deutschland für die Prüfung von Plagiatsfällen.
Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage, für die vom 29.01.2013 bis zum 31.01.2013 1.061 Bundesbürger befragt wurden.
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