Global: Veränderungen und Trends bei Autokäufen

Lea RühleB2B Content Writer
September 29, 2021, 3:59 nachm. GMT+0

YouGov veröffentlicht den neuen International Automotive Report 2021

Die fortschreitende Digitalisierung des Alltags, die COVID-19 Pandemie und die veränderten Ansprüche der Verbraucher an die Verfügbarkeit und das Konzept von Mobilität haben die Autoindustrie in Deutschland und weltweit in den letzten Jahren nachhaltig verändert.
Automobilhersteller und -anbieter arbeiten mittlerweile mit Tech-Firmen und haben ihre klassischen Angebote um neue Geschäftsmodelle, wie Mobility Subscriptions, Mobility on Demand und Shared Mobility, erweitert.

Aber wie reagieren die Verbraucher auf die Veränderungen und erweiterten Angebote neuer und klassischer Mobility-Anbieter? Was sind die Präferenzen jener Verbraucher, die in den nächsten Monaten einen Autokauf planen? Der aktuelle YouGov International Automotive Report 2021 liefert detaillierte Informationen zu dieser lukrativen Potenzialgruppe und dazu, wie diese den verschiedenen Mobilitäts-Geschäftsmodellen gegenübersteht.

Nur jeder siebte deutsche Autobesitzer kauft online

Auf dem Automarkt finden Verbraucher inzwischen vielseitige Kaufoptionen, von Online-Käufen bei Händlern und Vorbesitzern bis hin zu klassischen Offline-Käufen, wie im Autohaus. Insbesondere in asiatischen Märkten und im Nahen Osten ist der Online-Handel mit Fahrzeugen weit verbreitet. 35 Prozent der chinesischen Verbraucher, die ihr letztes Fahrzeug bei einem Händler gekauft haben, haben dies online erstanden, dicht gefolgt von 31 Prozent der indischen Verbraucher,.29 Prozent sind es in den Vereinigten Arabischen Emiraten und 28 Prozent in Hongkong.

In Europa und den USA steigen die Online-Käufe nur langsam: Jeweils 14 Prozent jener Verbraucher in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich, die ihr letztes Fahrzeug bei einem Händler gekauft haben, gaben an, dieses online gekauft zu haben, in den USA sogar noch weniger mit nur 9 Prozent. In Ländern wie Dänemark (94 Prozent), Italien und den USA (91 Prozent) sowie in Deutschland (86 Prozent) werden Fahrzeuge weiterhin offline beim Händler gekauft.

Dennoch sind Online-Optionen auch in Europa der Trend der Zukunft, 2 von 5 europäischen Verbrauchern (39 Prozent) planen, ihre Fahrzeuge künftig ausschließlich online zu kaufen, während 61 Prozent sich eine Kombination aus Online- und Offline-Kauf wünschen.

Veränderungen durch die Pandemie

Auch unter deutschen Verbrauchern hat die Pandemie zu grundlegenden Veränderungen geführt. 41 Prozent der Deutschen geben an, weniger zu fahren als vor der Pandemie. Auch Fahrtenrufdienste per App, wie Uber und Lyft (7 Prozent) sowie öffentliche Verkehrsmittel (20 Prozent) werden insgesamt weniger genutzt. Arbeiten im Home Office sowie weniger soziale Interaktionen beschleunigen diesen Trend, aber auch veränderte Ansprüche an Mobility Angebote, durch Social Distancing und das Verlangen nach Personal Space.

Wie beliebt ist der Online-Kauf für zukünftige Käufe?

Umfragen zeigen, dass deutsche Verbraucher Online-Käufen von Fahrzeugen weiterhin zögerlich gegenüberstehen und den persönlichen Kauf beim Händler (50 Prozent) oder beim Vorbesitzer bevorzugen (18 Prozent). Innerhalb verschiedener Altersgruppen weichen diese Vorlieben jedoch stark ab, unter Verbrauchern im Alter von 18 bis 24 Jahren, 25 bis 34 Jahren und 35 bis 44 Jahren planen jeweils 33 Prozent ihr nächstes Auto online zu kaufen, während nur jeder fünfte Verbraucher ab 55+ einen Online-Kauf in Erwägung zieht. Jüngere Verbrauchergruppen sind oft im E-Commerce aktiv und tätigen einen Großteil ihrer Einkäufe online, folgerichtig auch Produkte wie Autos und Fahrzeuge.

Bei deutschen Verbrauchern scheinen weiterhin traditionelle Aspekte von Offline-Käufen wie Testfahrten (44 Prozent) oder die Möglichkeit, das alte Fahrzeug in Zahlung zu geben (31 Prozent) den Ausschlag für ihre Präferenz zu geben. Andere Aspekte von Offline-Käufen sind jedoch weniger attraktiv und werden durch Online-Käufe aktiv vermieden, hierzu zählen insbesondere die direkte Interaktion mit Autoverkäufern (5 Prozent) und Preisverhandlungen (6 Prozent). Hier ist Flexibilität auf Seiten der Industrie gefragt, Händler sollten individuelle Online- und Offline-Käufe anbieten, bei denen Kunden Aspekte beider Optionen beliebig kombinieren können.

Methode:

Diese Umfrage basiert auf YouGov-Daten von Personen ab 18 Jahren in 17 Märkten weltweit, mit Stichproben zwischen jeweils 511 und 2.000 Befragten mittels standardisierter Online-Interviews. Die Befragung wurde im März und April 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren. Die Stichproben aus Mexiko und Indien sind städtisch-repräsentativ, die Stichproben aus Indonesien und Hongkong online-repräsentativ.

Der vollständige International Automotive Report 2021 (in englischer Sprache) kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden.

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