Corona international: Briten, Mexikaner und ihre Unzufriedenheit mit ihren Regierungen in der Krise

Juni 16, 2020, 12:54 nachm. GMT+0

Neueste Zusammenfassung der Ergebnisse der internationalen Coronavirus-Umfrage von YouGov

Nach wie vor wird der Umgang der vietnamesischen Regierung mit COVID-19 national am meisten respektiert: 97 Prozent der vietnamesischen Bürgerinnen und Bürger stimmen dem Vorgehen des Staates zu. Darauf folgen Malaysia mit 94 Prozent und Taiwan mit 89 Prozent Zustimmung. Am anderen Ende der Skala wird die britische Regierung nur dadurch vor dem letzten Platz bewahrt, dass sich die mexikanische Regierung laut Bevölkerung im Krisenumgang noch unbeliebter macht: Der Umgang der mexikanischen Regierung mit dem Ausbruch des Virus hat in unserer letzten Umfrage einen Net-Score von -15 erreicht, jetzt liegt er bei -22. In Großbritannien hingegen ist dieser Wert "nur" von -15 auf -17 gesunken.

Hierbei sollte der Unterschied in mexikanischer und britischer Haltung beachtet werden. In Großbritannien konzentriert sich die Geringschätzung für das Krisenmanagement der Regierung sehr auf die politische Führung, wohingegen die mexikanische Besorgnis viel weiter gefasst ist. Während zum Beispiel nur 39 Prozent der Briten glauben, dass die eigene Regierung gute Arbeit geleistet hat, um das Land durch die Pandemie zu führen, haben 83 Prozent der Briten "viel" oder "eher viel" Vertrauen in die Gesundheitsbehörden. In Mexiko dagegen haben nur 43 Prozent viel Vertrauen in die Gesundheitsinfrastruktur des Landes, eine Zahl, die aber viel näher an jenen 36 Prozent liegt, die der Meinung sind, dass die Regierung gut mit dem Coronavirus umgehe.

Auch sind zwei Drittel der Briten (64 Prozent) der Meinung, dass sich die Coronavirus-Situation auf nationaler Ebene verbessere, verglichen mit nur 23 Prozent in Mexiko. Es ist jedoch erwähnenswert, dass jener Anteil von zwei Dritteln der Briten im Vergleich zu 76 Prozent in der Vorwoche um 12 Prozentpunkte gesunken ist. Bei der Frage nach der globalen Situation hat die Sicht der Briten hingegen keine große Veränderung zur Vorwoche aufgezeigt. Die Mexikaner stechen mit ihrer Einschätzung der lokalen und globalen COVID-Situation heraus: Sie sind das einzige Land, das dazu neigt, die Situation weltweit für besser, aber national für schlechter einzuschätzen. Drei von fünf (61 Prozent) sind der Meinung, dass sich die Coronavirus-Situation auf globaler Ebene entspannt.

Nationale und globale Aussichten

Wie in Großbritannien ging auch in Finnland die Zahl jener Menschen zurück, die glauben, dass sich die Situation im eigenen Land verbessere (von 76 Prozent der Vorwoche auf 68 Prozent). Bei der Frage nach der globalen Veränderung gab es jedoch keinen solchen Rückgang in den finnischen Ergebnissen (44 Prozent von 45 Prozent). In den USA stiegen beide Zahlen von 44 Prozent auf 53 Prozent auf nationaler Ebene und von 46 Prozent auf 54 Prozent weltweit. In Deutschland ist der Anteil derjenigen, die eine Verbesserung beim nationalen Fortschritt erkennen, nur minimal gestiegen, von 63 Prozent der Vorwoche auf 64 Prozent.

Der Aufschwung in Indonesien hält an: Nachdem der Anteil jener Indonesier, die angaben, dass sich die Situation verbessere, in der ersten Welle unserer Studie bei 41 Prozent lag, halbierte sich in den nächsten zwei Wochen diese Zahl auf 19 Prozent. In den darauffolgenden zwei Wochen stieg sie aber wieder auf 40 Prozent.

Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Coronavirus

Das wiedergewonnene Vertrauen in Indonesien hat jedoch die Besorgnis über die Auswirkungen des Virus nicht geschmälert: Die Indonesier zeigen sich im internationalen Vergleich bei verschiedenen Aspekten am besorgtesten. Zwischen 81 Prozent und 91 Prozent sind sehr oder eher besorgt um ihre eigene Gesundheit und die ihrer Freunde und Familie. Sie sorgen sich um ihre Arbeit, ihre Finanzen und die Gesellschaft im Allgemeinen. Darüber hinaus sind 72 Prozent besorgt über die Corona-Auswirkungen auf die Ausbildung ihrer Kinder.

Die Skandinavier zeigen sich am wenigsten besorgt.

Unser globaler COVID-19-Tracker untersucht Ansichten und Verhaltensweisen von wöchentlich über 25.000 Menschen auf der ganzen Welt in Zeiten der Krise.

YouGov bietet eine sich laufend aktualisierende Übersichtsseite mit Umfrage-Ergebnissen und Daten rund um das Coronavirus an. Die Seite kann hier eingesehen werden: https://yougov.de/coronavirus_ergebnisse_update

Foto: dpa

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