Deutliche internationale Unterschiede in der Wahrnehmung des Coronavirus

Katharina BeckMarketing & PR Manager
Februar 17, 2020, 2:20 nachm. GMT+0

Eine aktuelle internationale YouGov-Umfrage hat ergeben, dass Philippiner am häufigsten angeben, mit dem neuen Krankheitserreger vertraut zu sein, wohingegen Chinesen ihn erwartungsgemäß am häufigsten als große Bedrohung sehen.

Köln, 17.02.2020. Nach der Entdeckung von SARS-CoV-2, besser bekannt als das Coronavirus, im Dezember 2019 wurden aktuell mehr als 70.000 Infektionen weltweit registriert. Die internationale Verbreitung des Erregers schürt die mediale Aufmerksamkeit. Eine Studie der internationalen Data and Analytics Group YouGov unter 27.341 Personen in 23 Ländern und Regionen gibt Aufschluss über die unterschiedliche Wahrnehmung des Coronavirus weltweit.

Große Unterschiede in der Bekanntheit des Virus zwischen den Ländern

Im internationalen Vergleich zeigen sich große Unterschiede in der Bekanntheit des Erregers. Erkennbar ist, dass die Bevölkerungen in Europa und den USA weniger mit dem Coronavirus vertrauter sind als im Mittleren Osten. Auch im asiatisch-pazifischen Raum, der gegenwärtig am stärksten vom Virus betroffenen Region, zeigen sich im Ländervergleich deutliche Unterschiede in der Bekanntheit des Coronavirus. Die philippinischen Befragten geben am häufigsten an, dass ihnen der Erreger zumindest etwas vertraut sei (96 Prozent). Im nur etwas weiter westlich gelegenen Thailand machen hingegen nur 59 Prozent der Befragten diese Angabe.

In China, dem wahrscheinlichen Ursprungsland des Erregers, geben 87 Prozent der Befragten an, mit dem Coronavirus mindestens etwas vertraut zu sein. Im angrenzenden Hongkong ist das Virus weniger bekannt: 76 Prozent der Menschen in der Sonderverwaltungszone sind mit dem Virus vertraut.

Europäer und Amerikaner zeigen sich weniger besorgt

Erwartungsgemäß stufen die Chinesen die Bedrohung durch das Virus für das eigene Land am häufigsten als groß ein (77 Prozent). Befragte in Asien sowie dem Mittleren Osten geben im Vergleich grundsätzlich häufiger an, sich durch das Coronavirus bedroht zu fühlen: In diesen Regionen stuft die Mehrheit (58 Prozent bis 77 Prozent) das Virus als große Bedrohung für das eigene Land ein. In den neun untersuchten europäischen Ländern liegt die Spannweite dieser Einschätzung zwischen 7 Prozent in Dänemark und 28 Prozent in Italien. In den USA beurteilen 27 Prozent das Virus als große Bedrohung für ihr Land.

Bei der Einschätzung nach der weltweiten Bedrohung durch das Coronavirus ist der Unterschied zwischen Europa und den USA verglichen mit dem asiatisch-pazifischen Raum und dem Mittleren Osten ebenfalls klar erkennbar.

Des Weiteren beurteilen fast alle Länder und Regionen die Bedrohung durch das Virus weltweit größer als für das jeweils eigene Land, außer China und Hongkong. 69 Prozent der Chinesen bewerten das Virus als große Bedrohung für die weltweite öffentliche Gesundheit, wohingegen 77 Prozent die Bedrohung national als groß einstufen. In Hongkong bewerten 71 Prozent die nationale und 68 Prozent die internationale Bedrohung als groß.

Bild: Vincent Thian/AP/dpa

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