Deutsche sehen Klima-Experimente kritisch

Lisa InhoffenMarketing Manager
November 08, 2017, 1:36 nachm. GMT+0

Die Mehrheit hält die unvorhersehbare Nebenwirkungen aktiver Eingriffe in unser Klima für eine größere Gefahr als den Klimawandel seinen Lauf nehmen zu lassen und nichts zu tun.

Seit Anfang dieser Woche läuft die 23. UN-Weltklimakonferenz (COP 23) in Bonn. In den nächsten zwei Wochen verhandeln Diplomaten aus 195 Ländern darüber, wie die Erderwärmung aufgehalten werden kann. Die Deutschen sind jedoch mehrheitlich (58 Prozent) nicht überzeugt, dass diese Konferenz den Klimawandel beeinflussen kann. Das zeigen aktuelle Ergebnisse einer YouGov-Umfrage.

Nur gut ein Viertel der Deutschen (28 Prozent) ist positiv gestimmt, ganze 58 Prozent hingegen eher negativ. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung sind vor allem die Männer noch weniger zuversichtlich (61 Prozent). Bei den Frauen hingegen sind es nur 53 Prozent, die nicht glauben, dass die Klimakonferenz zu hilfreichen Ergebnissen führen wird. Im Altersvergleich sind es vor allem die Älteren (die Über-55-Jährigen: 64 Prozent), die nicht an eine Auswirkung der Veranstaltung auf den Klimawandel glauben. Die Zuversicht steigt mit der Jugendlichkeit, von den 18-24-Jährigen sind nur zwei von fünf (42 Prozent) negativ gestimmt.

Geoengineering für die meisten Deutsche keine Möglichkeit im Kampf gegen den Klimawandel

Eine umstrittene Möglichkeit, die Erderwärmung zu stoppen, wird aktuell von Forschern diskutiert. Mit technischen Mitteln - durch sogenanntes Geoengineering - soll aktiv ins Klima eingegriffen werden. Zum Beispiel könnte mit Hilfe von Schwefelpartikeln in der Atmosphäre ein Teil der Sonneneinstrahlung reduziert werden. Unklar ist jedoch, welche Nebenwirkungen ein solcher Eingriff auf die Umwelt sonst noch hätte.

Die Deutschen sehen diese gezielten Eingriffe ins Klima kritisch. Drei von fünf (61 Prozent) lehnen sie ab. Nur jeder fünfte Deutsche (22 Prozent) unterstützt solche Klima-Experimente. Besonders Bundesbürger ab 40 Jahren sehen diese Versuche nicht als Option im Kampf gegen den Klimawandel. Aus der Gruppe der 30-39-Jährigen kommt am meisten Unterstützung (35 Prozent).

Die vorherrschende Ablehnung der Klima-Experimente scheint unter anderem darin begründet zu sein, dass die potentielle Gefahr sich schwer abschätzen lässt. Drei von fünf Deutschen halten unvorhersehbare Nebenwirkungen aktiver Eingriffe in unser Klima für eine größere Gefahr als den Klimawandel seinen Lauf nehmen zu lassen und nichts zu tun. Einer von Fünf ist sich uneins, welche Alternative die größere Gefahr birgt, und wählt die Weiß nicht-Kategorie.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 999 Personen ab 18 Jahren vom 20.-24.10.2017 und 1825 Personen ab 18 Jahren am 07.11.2017 repräsentativ befragt.