Deutsche können Proteste gegen Massentourismus nachvollziehen

Lisa InhoffenMarketing Manager
August 08, 2017, 2:25 nachm. GMT+0

82 Prozent der Bundesbürger halten nichts von "Sauftourismus".

Spanien verzeichnet immer wieder Rekordzahlen an Touristen. Aktuell werden Proteste in Barcelona und Mallorca gegen Massentourismus laut, die Einheimischen sprechen sich gegen die unerwünscht hohen Zahlen an Besuchern aus. Ein Großteil der Deutschen (80 Prozent) kann diese Proteste nachvollziehen. Nur 13 Prozent können dies nicht.

Die mallorquinische Regierung will in Reaktion auf den Massentourismus mit neuen Gesetzen versuchen, die Zahl der Touristen zu begrenzen und so die Lage vor Ort wieder etwas zu beruhigen. Diese Maßnahme trifft bei 68 Prozent der Deutschen auf Zustimmung. Jeder Fünfte hingegen (20 Prozent) findet das Vorgehen nicht gut.

Hervorgehoben werden in solchen Debatten auch immer die sogenannten "Sauftouristen". Das sind Reisende, die einen Ort nur besuchen, um dort möglichst viel zu feiern und dabei Alkohol zu konsumieren. Ein Großteil der Befragten (82 Prozent) hält von dieser Art der Touristen nichts. Nur 11 Prozent finden "Sauftourismus" gut.

Das spiegelt sich auch in den allgemeinen Einstellungen zum Reisen wieder. 93 Prozent sind der Meinung, dass von Touristen ein gewisses Benehmen zu erwarten ist. 81 Prozent geben außerdem an, dass sie sich für die eigenen Landsleute schämen, wenn sich diese im Urlaub nicht benehmen.

Andererseits sehen fast alle (90 Prozent) den Sinn von Urlaub darin, dass jede/jeder das machen sollte, was ihr/ihm die größtmögliche Erholung bringt. Doch sich dabei vollkommen gehen zu lassen, ist nur für 48 Prozent in Ordnung.

Auf der anderen Seite finden jedoch auch drei Viertel (75 Prozent), dass Tourismus in jeder Form gut für einen Ort ist, weil er wirtschaftlichen Aufschwung bringt. Das ist auch in Mallorca deutlich erkennbar, wo die Arbeitslosigkeit unter anderem dank des Tourismus zurückgeht.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1029 Personen ab 18 Jahren vom 04.-08. August 2017 repräsentativ befragt.

Bild: pixabay