Umfrage: Deutsche wollen eine andere EU

YouGov
März 08, 2017, 9:35 vorm. GMT+0

Die Europäische Union sollte aus Sicht der Deutschen nicht so weitermachen wie bisher. Über den Reformweg gibt es aber keine Einigkeit.

Das geht aus einer repräsentativen YouGov-Umfrage hervor, in der Deutsche zu den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Strategien zur Zukunft der EU befragt wurden. Die Strategie "Weiter so" fand dabei die wenigsten Unterstützer: Nur 7 Prozent fanden diese Möglichkeit gut, ganze 42 Prozent hielten es für die unattraktivste Lösung.

Von den fünf vorgeschlagenen Strategien stieß keine auf eine klare Mehrheit der Deutschen. Die relativ größte Zustimmung erhielt der Vorschlag einer umfassenden Erweiterung der Zusammenarbeit in allen ‎Politikbereichen. 29 Prozent der Befragten sahen das als besten Weg für die Zukunft der EU. Doch 21 Prozent sprachen sich für eine Rückführung der EU auf ‎einige wenige Kernkompetenzen aus, die es noch zu bestimmen gilt.

Ein Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten, wie sie auch von der Bundeskanzlerin Angela Merkel angestrebt wird, findet die Unterstützung von 16 Prozent. Eine ‎Reduzierung der EU auf einen Binnenmarkt ist nur für 13 Prozent am attraktivsten.

Angesichts von Brexit und zunehmender Europaskepsis hatte die EU-Kommission vorige Woche radikale Konzepte für eine Reform der Europäischen Union vorgestellt. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte das Debattenpapier präsentiert, in dem er fünf Szenarien skizziert, wie sich die Union in Zukunft entwickeln könnte. Die Staats- und Regierungschefs der Union wollen am Donnerstag und Freitag über die Zukunft der EU beraten.

Im Zuge einer YouGov-Umfrage wurden in Deutschland 1032 Personen im Zeitraum vom 03. bis 07. März 2017 repräsentativ befragt.

Text: dpa / YouGov
Bild: Schmuttel / pixelio.de