Männer haben öfters die Zeche geprellt, halten Zechprellen aber weniger häufig für ein Kavaliersdelikt als Frauen.
In der Bar oder im Restaurant einfach nicht zahlen und stattdessen die Zeche zu prellen - das ist für die Deutschen ein relativ großes Tabu, welches bei jüngeren Deutschen jedoch weniger stark ausgeprägt ist. Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage zum Thema.
6 Prozent der Deutschen sagen, sie haben schon einmal in einer Bar nicht die Rechnung gezahlt. 89 Prozent geben an, dies immer getan zu haben. Während bei den Männern 8 Prozent angeben schon einmal die Zeche geprellt zu haben, sind es bei den Frauen nur 3 Prozent. Dementsprechend sagen mehr Frauen als Männer sie haben noch nie das Restaurant verlassen, ohne zu zahlen (93 zu 86 Prozent).
Gleichzeitig zeigen sich Frauen toleranter, was die Bewertung der Zahlungsmoral angeht. Insgesamt 13 Prozent der Frauen und 9 Prozent der Männer sagen, Zechprellen sei ein Kavaliersdelikt. Indes denkt die große Mehrheit beider Geschlechter das Gegenteil (82 Prozent zu 78 Prozent). Doch 9 Prozent sind sich nicht sicher und wählen die „Weiß nicht“ Antwortkategorie.
Ganz Deutschland ist also vereint gegen Zechprellerei? Nicht ganz, zumindest der Tendenz nach. Junge Befragte im Alter von 18 bis 29 Jahren haben schon deutlich öfter die Zeche geprellt, als die Generation 60+ (7 Prozent zu 2 Prozent) und diese denken mehr als doppelt so oft, das Nicht-Zahlen der Rechnung sei nur ein Kavaliersdelikt (18 Prozent zu 7 Prozent).
Außerdem zeigt sich die jüngste Gruppe der Befragten in beiden Fragen am unentschlossensten und wählt deutlich häufiger die „Weiß nicht“ Antwortkategorie. Doch 83 Prozent der 18- bis 29-jährigen geben an, immer ihre Rechnung gezahlt zu haben und 61 Prozent sehen Zechprellen nicht als Kavaliersdelikt an.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1042 Personen im Zeitraum vom 06. bis 10. Januar 2017 repräsentativ befragt.
Foto: Yui Mok/PA Archive/PA Images
