Deutlicher Impact von Sponsored Content bei deutschen Blog- und Vlog-Followern

Philipp SchneiderHead of Marketing
Januar 19, 2017, 12:36 nachm. GMT+0

Bezahltes Productplacement und Advertorials in nichtkommerziellen Blogs und Vlogs gehören für Werbetreibende in Agenturen, Verlagen und Marketingabteilungen mittlerweile zum Standardrepertoire. Allerdings erweist sich die kritische Wahrnehmung der Verbraucher gegenüber Sponsored Content und Influencer Marketing als eine Herausforderung für die Branche.

Dies zeigt unsere aktuelle, international vergleichende YouGov-Profiles-Analyse der Wahrnehmung von gesponserten Inhalten bei Nutzern von Blogs und Vlogs in Deutschland, den USA und UK.

Auch wenn der Anteil der Blog- und Vlog-Follower, die gesponserte Inhalte wahrnehmen, in allen drei Ländern etwa gleich groß ist (Deutschland: 68 Prozent, USA, 69 Prozent, UK 72 Prozent), zeigen sich doch deutliche Unterschiede in der Reaktion auf die Inhalte. So geben 34 Prozent der Follower in den USA an, den Sponsored Content zumindest manchmal zu lesen beziehungsweise anzuschauen. In Deutschland sagen dies nur 27 Prozent, in Großbritannien immerhin jeder Fünfte (23 Prozent). Und während ein Viertel der Bewohner des vereinigten Königreiches (26 Prozent) angeben, bezahlte Werbeinhalte in den beiden untersuchten Kanälen jedes Mal komplett zu ignorieren, sagt dies in den USA nur etwa jeder Fünfte (17 Prozent). Am offensten gegenüber gesponserten Inhalten zeigen sich im direkten Vergleich zwischen den Ländern die Deutschen. Nur 13 Prozent der Befragten in der Zielgruppe geben an, Werbung in nicht kommerziellen Blogs und Vlogs zu ignorieren.

Aktivierungsleistung von Sponsored Content variiert zwischen den Ländern

Wie Nutzer, die einen gesponserten Inhalt in einem Blog oder Vlog wahrgenommen haben, im Anschluss regieren variiert teilweise deutlich zwischen den Ländern. Aber auch hier zeigt sich eine tendenziell höhere Empfänglichkeit deutscher Follower. Zwar geben in allen drei untersuchten Ländern etwa gleich viele an, noch nie auf einen wahrgenommenen Werbeinhalt reagiert zu haben (Deutschland: 24 Prozent, UK: 28 Prozent, USA: 27 Prozent). Doch hat schon jeder vierte Nutzer aus Deutschland (24 Prozent) und jeder fünfte Nutzer aus den USA (21 Prozent) sich mindestens einmal über ein wahrgenommenes Produkt informiert. In UK hat dies gerade einmal jeder Zehnte (11 Prozent).

Mit der Information über ein beworbenes Produkt geht allerdings sowohl in Deutschland (19 Prozent), wie auch den USA (17 Prozent) eine erhöhte Information über vergleichbare Produkte einher (UK 8 Prozent).

Deutsche und US-Amerikaner kaufen beworbene Produkte am häufigsten.

Auch was den tatsächlichen Kauf von in Blogs und Vlogs beworbenen Produkten angeht, zeigen sich die Deutschen und die Amerikaner am offensten, wenn es auch Unterschiede im präferierten Point of Sale gibt. So haben 9 Prozent jener deutschen Blog- und Vlog-Nutzer, die schon einmal ein beworbenes Produkt gekauft haben, dies online erstanden. Offline schlugen 7 Prozent schon einmal zu. In den USA wird hingegen der stationäre Handel von der Zielgruppe bevorzugt (11 Prozent offline vs. 5 Prozent online. In UK halten sich online (5 Prozent) und offline (4 Prozent) die Waage.

Doch nicht nur lassen sich Personen in der deutschen und US-amerikanischen Zielgruppe häufiger zum Kauf animieren, sie sind auch als Multiplikatoren für Produkte attraktiver. Jeder zehnte deutsche (11 Prozent) und rund jeder fünfte US-amerikanische (17 Prozent) Blog- oder Vlog-Nutzer hat schon einmal mit Freunden und/oder der Familie über ein wahrgenommenes beworbenes Produkt gesprochen und wird so zum indirekten Markenbotschafter. Auch hier zeigen sich die Briten mit 4 Prozent weniger engagiert.

Weitere Ergebnisse des internationalen Vergleichs der Wahrnehmung zwischen Blog– und Vlog-Followern in den drei Ländern finden Sie in unserer kostenlos herunterladbaren YouGov Profiles Analyse: Hier herunterladen