Internationale Umfrage: Deutschland Stabilitätsanker bei wirtschaftlicher Entwicklung

Januar 03, 2017, 1:09 nachm. GMT+0

Im YouGov-Handelsblatt Krisensensor blicken im Vergleich zu anderen Ländern vor allem Amerikaner und Deutsche positiver in die Zukunft als die Franzosen und Briten.

Das Jahr 2016 beendete der Dax mit Höchstwerten, die deutsche Wirtschaft ist 2016 – wenn auch moderat – weiter gewachsen, die Zahl der Erwerbstätigen ist so hoch wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Und die Deutschen denken mehrheitlich, dass es ihnen und der deutschen Wirtschaft 2017 genauso gut oder besser gehen wird, während die Bürger anderer Länder weniger zuversichtlich sind.

Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage, die in Kooperation mit dem Handelsblatt in sieben europäischen Ländern und den USA durchgeführt wurde.

Dänen, Norweger und Deutsche am optimistischsten über eigene Finanzen

Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) denken, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in diesem Jahr entweder nicht verändern (57 Prozent) oder verbessern wird (17 Prozent). 19 Prozent sagen hingegen, dass sich ihre Situation verschlechtern wird.

Nur Dänen und Norweger zeigen sich noch optimistischer – hier denken sogar acht von zehn Befragten (80 bzw. 77 Prozent), das es ihnen ökonomisch in den nächsten zwölf Monaten gleich gut oder besser gehen wird. Auch die Schweden, Finnen und Amerikaner zeigen sich ähnlich optimistisch (73, 71 bzw. 70 Prozent).

Deutlich pessimistischer zeigen sich die Franzosen und die Engländer. In der von wirtschaftlicher Stagnation geplagten Grande Nation denken nur 55 Prozent, dass es ihnen 2017 gleich gut oder besser gehen wird. Vier von zehn Franzosen (40 Prozent) erwarten, dass es ihnen dieses Jahr finanziell schlechter gehen wird – der mit Abstand höchste Wert im Vergleich.

In Großbritannien prägt offenbar die Unsicherheit über das, was mit dem Brexit auf die Briten zukommt, die ökonomische Zuversicht. Sechs von zehn Briten (58 Prozent) sagen zwar es wird ihnen genauso gut oder besser gehen, doch ein Drittel der Befragten (33 Prozent) erwartet finanzielle Einbußen.

Deutschland als Stabilitätsanker, andere Europäer weniger zuversichtlich über Entwicklung ihrer Wirtschaft

Und vor allem die Deutschen erwarten, dass die Wirtschaft ihres Landes dieses Jahr wachsen wird. Zunächst einmal zeigt die Umfrage ein Bild deutscher Stabilität. 46 Prozent der Deutschen sagen, dass die deutsche Wirtschaft 2017 auf gleichem Niveau bleiben wird – der höchste Wert in allen untersuchten Ländern.

Doch 32 Prozent der Befragten erwarten, das es der deutschen Wirtschaft 2017 schlechter gehen wird, 14 Prozent denken das Gegenteil.

Auch in Dänemark gehen mehr als vier von zehn Befragten (41 Prozent) von wirtschaftlicher Kontinuität aus.

Die USA zeigen sich gespalten in drei etwa gleich große Gruppen. In den Vereinigten Staaten gibt es sogar noch mehr ökonomischen Optimismus als in Deutschland (32 Prozent). Doch anders als in Deutschland ist hier die Zahl derer, die von ökonomischer Kontinuität ausgeht (23 Prozent) deutlich kleiner. Etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Amerikaner erwartet, dass es der US-Wirtschaft schlechter gehen wird – der niedrigste Wert in der Umfrage.

In den anderen untersuchten europäischen Ländern regiert mehrheitlich der Pessimismus beim Blick auf die heimische Wirtschaft. In Frankreich, Schweden und Norwegen denken jeweils mindestens 40 Prozent der Befragten, im neuen Jahr wird es der Wirtschaft ihres Landes schlechter gehen.

Die Briten zeigen sich besonders skeptisch. 45 Prozent denken hier, dass es der Wirtschaft des Landes 2017 schlechter gehen wird. Nur drei von zehn Briten (28 Prozent) erwarten wirtschaftliche Kontinuität und nur wenige denken dieses Jahr wird es der Wirtschaft der Inselnation besser gehen (14 Prozent).

Im Zuge des YouGov Eurotrack wurden Umfragen mit Umfrageteilnehmern über 18 Jahren durchgeführt in Großbritannien (1693 Befragte), Frankreich (1001 Befragte), Deutschland (1014 Befragte), Dänemark (1018 Befragte), Finnland (1004 Befragte), Norwegen (1005) und den USA (1000 Befragte). Die Feldzeit war vom 21. November bis zum 9. Dezember (Europa) und vom 8. bis 9. Dezember (USA) .

Foto: DPA