70 Prozent befürworten ein Verbot von Papp-Kaffeebechern

Dezember 09, 2016, 4:45 nachm. GMT+0

Viele Deutsche würden ein Pfandsystem für Kaffeebecher nutzen, um das Müllaufkommen durch Pappbecher zu reduzieren.

2,8 Milliarden Einwegbecher landen in Deutschland jedes Jahr im Müll. In einigen deutschen Städten wird nun diskutiert, wie mit umherliegenden Einweg-Kaffeebechern umgegangen werden soll. Und in der Universitätsstadt Freiburg wird aktuell ein Pfandsystem getestet um dem Müllaufkommen durch Pappbecher Herr zu werden. Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der Deutschen sogar ein Verbot von Papp-Kaffeebechern unterstützt.

Sieben von zehn Deutschen (70 Prozent) sagen ja zum Verbot von Kaffee-Pappbechern. Die Unterstützung für das Verbot ist sogar recht entschieden, weil mehr Menschen für das Verbot sind und etwas weniger sich eher dafür aussprechen. Ein Viertel der Befragten (23 Prozent) spricht sich gegen ein Verbot von Kaffee-Pappbechern aus.

Auch in deutschen Städten, wo das Problem am größten ist, sprechen sich 70 Prozent für ein Verbot aus, in deutschen Vororten ist die Unterstützung für das Verbot sogar noch ein bisschen größer (72 Prozent). Und das Verbot wird übrigens sowohl von Konservativen als auch Sozialdemokraten unterstützt (73 und 78 Prozent).

Gleichzeitig sagen viele Befragte, dass sie ein Pfandsystem für Kaffeebecher, wie es in Freiburg aktuell getestet wird, benutzen würden. Sechs von zehn gaben das in einer anderen YouGov-Umfrage an. Damit ist die Kluft zwischen einer freiwilligen Beteiligung an einem konkreten Pfandsystem und einem Verbot, das den Befragten die Entscheidung abnimmt, nicht sehr groß.

In Freiburg reagierten Verbraucher beim Start des Projekts nur zögerlich. Um den Umstieg der Verbraucher - die vielleicht abstrakt die Idee unterstützen, aber eben vermutlich auch Gewohnheitsmenschen sind - zu fördern, bekommen Kunden in Tübingen deswegen den Kaffee günstiger, wenn sie einen Pfandbecher benutzen.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1002 Personen im Zeitraum vom 07. bis 09. Dezember 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Elaine Thompson/AP/Press Association Images