Mehrheit der Deutschen befürwortet eine verstärkte Steuerfinanzierung der Rente

Dezember 08, 2016, 3:51 nachm. GMT+0

Mehr Steuermittel für die Rente wird als ein Stück Generationengerechtigkeit gesehen.

„Die Rente ist sicher“, sagte Norbert Blüm einst, doch aufgrund des demografischen Wandels fehlt immer mehr Geld in der Rentenkasse. Eine Möglichkeit das Rentensystem zu finanzieren ist der vermehrte Einsatz von Steuermitteln. Das fordert Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles in ihrem kürzlich vorgelegten Rentenkonzept. Eine aktuelle YouGov-Umfrage zum Thema zeigt, dass eine Mehrheit der Deutschen eine verstärkte Steuerfinanzierung der Rente unterstützt und diese als ein Stück Generationengerechtigkeit sieht.

Eine Mehrheit von 56 Prozent der Deutschen befürwortet die Forderung von Sozialministerin Andrea Nahles (SPD). Ein Viertel der Befragten (23 Prozent) ist in der Frage neutral. Gegen einen verstärkten Einsatz von Steuermitteln bei der Rente sprechen sich nur 14 Prozent der Befragten aus.

Auch bei den Wählern der Union gibt es dafür eine Mehrheit. 58 Prozent der Anhänger von CDU/CSU befürworten mehr Steuermittel in der Rentenfinanzierung. Bei jenen der SPD sind es sogar 65 Prozent.

In allen Altersgruppen gibt es eine Mehrheit für die Forderung von Andrea Nahles, aber es gibt auch einen Generationenunterschied. Je älter die Befragten, desto größer die Zustimmung. Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt die bei 37 Prozent, bei der Generation 60+ sprechen sich sogar sieben von zehn (68 Prozent) für einen größeren Steueranteil aus. Doch bei den jungen Befragten gibt es auch mehr, die eine neutrale Position einnehmen (29 Prozent) und mehr die auf die Frage nicht antworten können oder wollen und „weiß nicht“ angeben (18 Prozent) als in der Generation 60+ (13 Prozent und 4 Prozent). Ein möglicher Grund könnte sein, dass sich weniger Junge schon mit dem scheinbar weit entfernt liegenden Thema Rente befasst haben.

Von den Befragten wird eine verstärkte Steuerfinanzierung der Rente aber nicht so sehr als Benachteiligung derer verstanden, die mehr eingezahlt haben (46 Prozent Zustimmung), sondern eher als solidarischer Ausgleich zugunsten von denen die weniger einzahlen können (64 Prozent Zustimmung). Noch mehr Deutsche sehen eine umfangreichere Steuerfinanzierung als ein „Stück Generationengerechtigkeit“ zur Entlastung junger Beitragszahler (68 Prozent).

Eine andere YouGov-Umfrage hatte jüngst ergeben, dass die Deutschen – wenn Sie nur die Wahl hätten zwischen den beiden Alternativen– lieber höhere Beiträge zahlen würden, als länger zu arbeiten.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1002 Personen im Zeitraum vom 29. November bis 02. Dezember 2016 repräsentativ befragt.

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