Reaktionen auf US-Wahl: Angst und Enttäuschung, Erleichterung und Optimismus

Oktober 30, 2016, 4:00 nachm. GMT+0

Sehr unterschiedliche Gefühle würde ein Wahlsieg von Donald Trump oder Hillary Clinton in der Bevölkerung von sieben europäischen Ländern auslösen, Dänen zeigen sich besonders emotional.

Wie würde Europa auf einen Wahlsieg von Hillary Clinton reagieren, wie wenn Donald Trump die US-Präsidentenwahl gewinnt? Also persönlich, auf emotionaler Ebene. Wenn die Nachricht eintrifft. Die Antwort darauf gibt eine aktuelle YouGov-Umfrage aus sieben europäischen Ländern. Sie zeigt, dass die Reaktionen je nach Kandidat sehr unterschiedlich ausfallen.

Wenn Trump die Wahl gewinnt, hätten die meisten Befragten in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen vor allem Angst. Während 43 Prozent der Finnen und Norweger so reagieren würden, fürchten sich offenbar vor allem die Dänen vor Donald Trump im Vergleich dazu wenn Clinton gewonnen würde (58 Prozent) vor einem Wahlsieg Trumps. Deutschland liegt mit 52 Prozent bei der Trump-Angst im Mittelfeld. Zwischen einem Fünftel und einem Drittel der Befragten in den untersuchten Ländern wären enttäuscht und auch wütend, wenn Clinton die Wahl verlöre. Viele Dänen (47 Prozent) wären auch traurig, ein Viertel der Franzosen (25 Prozent) würde Mitleid verspüren und etwas genauso viele Finnen (24 Prozent) wäre amüsiert.

Deutlich anders wäre die Reaktion auf einen Wahlsieg Hillary Clintons. Vor allem die Dänen, aber auch die Bürger der anderen befragten Länder, wären erleichtert. 40 Prozent der Franzosen würden so reagieren, bei den Briten und Deutschen ist die Reaktion etwas verbreiteter und in Nordeuropa denken das jeweils mehr als die Hälfte der Befragten so. Die zweite vorherrschende Reaktion auf einen Sieg Clintons bei den US-Wahlen ist Optimismus. In mehreren Ländern würden zwischen 20 und 30 Prozent so empfinden. Allerdings zeigen sich Franzosen weniger optimistisch (22 Prozent), als die anderen Untersuchten Länder. Am optimistischsten wären hingegen die Dänen (44 Prozent). Auch bei der dritthäufigsten Reaktion auf eine Clinton-Präsidentschaft überwiegt eine positive Reaktion: Freude. Besonders die Dänen zeigen hier eine größere emotionale Bindung gegenüber einer Politikerin, der manchmal nachgesagt wird nicht sehr emotional zu sein.

Doch wirklich freuen würde sich bei einem Wahlsieg von Clinton kaum jemand. Am ehesten noch die Nordeuropäer. Und im Vergleich zu einem Trump-Sieg würden 17 Prozent der Briten auf die Nachricht, dass Clinton die Wahlen gewinnt mit Gleichgültigkeit reagieren. Vielleicht spiegelt das ja kühles britisches Understatement einer Nation wieder, die gerade vor allem mit dem Brexit beschäftigt ist.

Die Zahlen der Grafik zeigen den Netto-Score für die Emotionen, also den Unterschied der Reaktionen im Vergleich zwischen einem Wahlsieg von Hillary Clinton und dem von Donald Trump.

Für den aktuellen YouGov EuroTrack wurden insgesamt 6619 Personen vom 20. bis 25. Oktober 2016 repräsentativ befragt: 1631 Briten, 2068 Deutsche, 1000 Franzosen, 1019 Dänen, 1021 Schweden, 1000 Finnen und 511 Norweger. In Deutschland wurde die Befragung im Rahmen des YouGov Omnibus durchgeführt.