Drei von fünf Deutschen für Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft

August 19, 2016, 12:13 nachm. GMT+0

Die meisten aktuellen CDU-Vorschläge zur Sicherheitspolitik bekämen in der Bevölkerung eine breite Mehrheit. Uneinigkeit herrscht bei der Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht.

Vorerst soll der Status Quo beibehalten werden: Die Unions-Innenminister haben sich darauf geeinigt, die derzeitigen Regelungen zur doppelten Staatsbürgerschaft abzuschaffen. Die gibt es in Deutschland ohnehin nur in Ausnahmefällen – und auch die sollen zwar nicht sofort, aber auf lange Sicht dann doch abgeschafft werden.

Eine Abschaffung bekäme auch in der deutschen Bevölkerung eine Mehrheit – genau wie die meisten anderen aktuellen CDU-Vorstöße in der Sicherheitspolitik. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Demnach wären drei von fünf Befragten (60 Prozent) dafür, die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft abzuschaffen, zwei Drittel (67 Prozent) für eine Verstärkung der Internet-Überwachung und sogar 85 Prozent ganz allgemein für schnellere Abschiebemöglichkeiten (85 Prozent). Ähnlich eher diffuse Forderungen wie eine stärkere europäische Zusammenarbeit der Behörden (87 Prozent) und die Einführung eines Haftgrundes "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" (77 Prozent) bekommen auch ähnlich hohe Werte.

Deutlich niedriger ist die Zustimmung hingegen bei der Forderung nach mehr Investitionen in Integrationsangebote (53 Prozent) und die ebenfalls diskutierte Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht. Hier ist sind sich die Befragten uneins: 47 Prozent wären dafür, nahezu genauso viele (45 Prozent) dagegen.

Besonders interessant ist bei der Frage nach der doppelten Staatsbürgerschaft übrigens ein Detail: Auch von den Befragten mit Migrationshintergrund wären viele (44 Prozent) für deren Abschaffung – auch wenn in dieser Gruppe der Anteil der Abschaffungsgegner (42 Prozent) ebenfalls besonders groß ist.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1036 Personen im Zeitraum vom 15. bis 19. August 2016 repräsentativ befragt.

Foto: dpa

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