Mehrheit sieht Pokémon Go als Gefahr für den Straßenverkehr

Juli 18, 2016, 9:31 vorm. GMT+0

Jeder siebte junge Mensch hatte das Spiel schon installiert, bevor es offiziell in Deutschland auf den Markt kam.

Wer in den vergangenen Tagen in einer Großstadt unterwegs war, dem begegneten vermutlich noch mehr mit ihrem Smartphone beschäftigte Menschen als sonst. Viele davon mögen in die selbe App vertieft gewesen sein: Pokémon Go. Das Smartphone-Spiel dürfte schon jetzt eine der erfolgreichsten Apps aller Zeiten sein, obwohl es erst vor gut einer Woche veröffentlicht wurde, in Deutschland sogar erst am vergangenen Mittwoch in die App Stores kam.

Millionen von Menschen hatten über Umwege die App schon installiert, als sie in Deutschland noch gar nicht auf dem Markt war. Wie eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, ist diese Gruppe vor allem bei den jungen Menschen besonders groß. So hatte nach eigenen Angaben jeder siebte Befragte zwischen 18 und 24 Jahren (14 Prozent) die App vor ihrem Deutschland-Start installiert, schon bei der nächstälteren Gruppe (25 bis 34 Jahre) sagen dies lediglich 5 Prozent.

Dazu kommen weitere Millionen Pokémon-Go-Spieler, die nach dem offiziellen Start am Mittwoch anfingen zu spielen (und am Wochenende mehrfach die Server in die Knie zwangen). Alleine bis Freitag hatten mindestens 18 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und ein ähnlich großer Anteil der 25- bis 34-Jährigen (21 Prozent) das Spiel auf ihrem Smartphone installiert.

Das besondere an Pokémon Go ist dabei neben dem Nostalgiefaktor, dass man in der realen Welt unterwegs sein muss, um die kleinen Monster zu fangen. Dafür nutzt die App die GPS- und Kamera-Funktionen des Handys. Zwar sind deshalb 39 Prozent der Befragten – und sogar 65 Prozent der 18- bis 24-Jährigen – der Meinung, dass die App hilft, dass sich Menschen mehr körperlich bewegen. Allerdings sagen noch einmal deutlich mehr Befragte (58 Prozent), dass das Spiel eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellt. So gab es vielerorts schon Verkehrsunfälle aufgrund von Spielern, die zu sehr in ihr Smartphone vertieft waren – obwohl die App bei jedem Start genau davor warnt.

Ein weiterer Kritikpunkt war in den vergangenen Tagen, dass das Monsterfangen an Orten wie dem Holocaust-Mahnmal im Berlin unpassend sei. Für die Kritik hat die Mehrheit (54 Prozent) verständnis. Und auch, dass das Spiel, das permanent auf die Ortungsdaten zugreift, eine Gefahr für den Datenschutz darstellt, sagen 43 Prozent der Befragten. Lediglich 23 Prozent sind anderer Meinung.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2021 Personen im Zeitraum vom 13. bis 15. Juli 2016 repräsentativ befragt.

Foto: dpa

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