Zwei von drei Deutschen fiebern mit der Nationalmannschaft mit

Juni 11, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Eine große Mehrheit bezeichnet die DfB-Elf als „Aushängeschild des Landes“. Die Nationalhymne sollten die Spieler aber bitte schon mitsingen.

Gerd Müller sang 1974 nicht mit, Beckenbauer ebenfalls nicht. Und auch Berti Vogts blieb bei der Weltmeisterschaft damals bei der Nationalhymne stumm. Und doch wird auch heute noch immer wieder darüber diskutiert, ob Nationalspieler die Hymne mitsingen sollten.

Ginge es nach der Mehrheit der Deutschen, lautete die Antwort „ja“. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage, in der es um das Verhältnis von Patriotismus und Nationalmannschaft ging.

Demnach fiebern etwa zwei von drei Deutschen (64 Prozent) bei der EM mit der Nationalmannschaft mit – auch wenn immerhin 34 Prozent der Befragten angeben, dass sie sich früher besser mit der Mannschaft identifizieren konnten.

Zuletzt hatten der brandenburgische Pegida-Ableger sowie der AfD-Vize Alexander Gauland für einen Skandal gesorgt, nachdem Kinder-Schokolade-Tafeln mit Kinderbildern von Nationalspielern mit Migrationshintergrund in den Handel gekommen waren. Gauland fügte später noch hinzu, dass die Nationalelf „schon lange nicht mehr deutsch […] im eigentlichen Sinne“ sei.

Dem würde die Mehrheit der Bevölkerung allerdings widersprechen. Denn 53 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass die Fußball-Nationalmannschaft ein gutes Abbild der deutschen Gesellschaft sei. Und sogar deutlich mehr (73 Prozent) sagen, dass die DfB-Elf ein Aushängeschild sei.

Und obwohl immerhin 45 Prozent der Befragten der „Party-Nationalismus“ während großer Turniere auf die Nerven geht, sagen immerhin zwei Drittel (69 Prozent): „Die Nationalspieler sollten auf jeden Fall die Nationalhymne mitsingen.“

Die Zustimmung zu diesem Satz ist übrigens bei Befragten mit Migrationshintergrund nur unwesentlich niedriger (61 Prozent). Und immerhin 51 Prozent von ihnen geben an, bei der Europameisterschaft mit der deutschen Mannschaft mitzufiebern.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1048 Personen im Zeitraum vom 3. bis 7. Juni 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Matthias Schrader/AP/Press Association Images

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