Europa- statt Erster Liga? Finnen und Franzosen wären dafür

Mai 07, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Dass die europäischen Top-Teams statt in ihren Heimatligen irgendwann in einer Europäischen „Super-Liga“ spielen könnten, kommt bei Fußballfans ganz unterschiedlich an.

Madrid statt Hannover, Mailand statt Darmstadt und London statt Ingolstadt: Im Hinblick auf die Gegner scheint eine europäische Super-Liga attraktiver als die Bundesliga – zumindest für die teilnehmenden Mannschaften. Kein Wunder, dass vor allem von den Top-Clubs die Idee, Bundesliga, Premier League und Co. abzuschaffen, immer wieder hervorgebracht wird.

Doch bei den Fußballfans in den einzelnen Ländern kommt die Idee ganz unterschiedlich an: Franzosen und Finnen sind dafür, Briten dagegen und die an Fußball interessierten Deutschen unentschlossen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage, bei der im Rahmen des YouGov Eurotrack in sieben europäischen Ländern Menschen befragt wurden, die sich für Fußball interessieren.

Demnach hätte eine solche Liga nicht nur in Frankreich eine Mehrheit, sondern auch in Finnland (jeweils 54 Prozent). Dabei darf bezweifelt werden, ob finnische Teams überhaupt eine Chance hätten, sich für eine solche Liga zu qualifizieren. Schließlich scheitern selbst die finnischen Top-Mannschaften heute schon früh in den bestehenden Europapokal-Wettbewerben.

Während in den restlichen skandinavischen Ländern eine solche Liga tendenziell eher abgelehnt wird, ist die Ablehnung unter britischen Fußballfans noch einmal deutlich größer. Dort spricht sich gerade einmal jeder fünfte an Fußball interessierte (21 Prozent) für ein solches Modell aus, zwei Drittel (65 Prozent) sind dagegen.

In Deutschland ist die Stimmung hingegen ausgeglichen. 42 Prozent der Befragten sprechen sich für eine europäische Super-Liga aus, 43 Prozent dagegen.

Wie in vielen anderen Ländern gäbe es auch hier zwei Mannschaften, die wohl besonders gute Chancen in einer solchen Liga hätten: Den FC Bayern und Borussia Dortmund. Deren Fans waren vor einem Jahr, als die Frage schon einmal gestellt wurde, allerdings deutlich skeptischer als der Rest Fußball-Deutschlands.

Für den aktuellen YouGov Eurotracker wurden insgesamt 8751 Personen vom 21. bis 25. April 2016 repräsentativ befragt: 2033 Briten, 2060 Deutsche, 1001 Franzosen, 1009 Dänen, 1022 Schweden, 1006 Finnen und 620 Norweger. Zur Möglichkeit einer "Europaliga" wurden nur jene Personen Befragt, die sich mindestens "eher" für Fußball interessieren. In Deutschland wurde die Befragung im Rahmen des YouGov Omnibus durchgeführt.

Fotos: Nick Potts/EMPICS Sport

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