Keine entscheidende Bewegung in Brexit-Frage

April 25, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Wie wahrscheinlich ein EU-Austritt des Vereinigten Königreichs ist, ist Wählern wie Experten unklar – die Deutschen haben aber weiter eine klare Präferenz.

Auch etwa zwei Monate vor dem EU-Referendum liegen das „Leave“- und das „Remain“-Lager in den Umfragen Kopf an Kopf. Wie die Briten am 23. Juni letztendlich entscheiden werden, das hängt von zahlreichen Parametern ab.

Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass in Deutschland Uneinigkeit darüber herrscht, wie wahrscheinlich ein solcher „Brexit“ ist – auch wenn hierzulande die Mehrheit es weiterhin lieber sähe, wenn die Briten in der EU blieben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Demnach halten es derzeit 45 Prozent der Befragten für „eher“ oder „sehr wahrscheinlich“, dass das Vereinigte Königreich die EU verlässt, 40 Prozent halten das für unwahrscheinlich. Das entspricht in etwa den Werten aus dem Januar dieses Jahres – hatte sich allerdings zwischendurch leicht verändert: Anfang April, kurz vor Veröffentlichung der „Panama Papers“, in denen auch der Vater des britischen Ministerpräsidenten David Cameron (der wiederum für einen Verbleib in der EU wirbt) vorkommt, hatten lediglich 39 Prozent einen Brexit für wahrscheinlich gehalten, 50 Prozent für unwahrscheinlich. Interessanterweise scheinen die Enthüllungen auf die Meinung der Briten in Sachen EU-Referendum keinen Einfluss gehabt zu haben – denn diese hat sich in der gleichen Zeit kaum geändert.

Genauso andauernd wie das Kopf- an Kopf-Rennen ist die Meinung der Deutschen zu der Frage, ob das Vereinigte Königreich die EU verlassen sollte. 57 Prozent der Befragten hierzulande sind derzeit gegen einen Brexit, 21 Prozent dafür – kaum eine Veränderung zu den Vormonaten.

Weiterlesen (auf Englisch): „Brexit seen as least bad for the working class

Am 31. Mai 2016 veranstaltet YouGov Deutschland in Berlin die YouGov Debate 2016. Dabei diskutieren unter anderem Dr. Katarina Barley (Generalsekretärin der SPD und Mitglied des deutschen Bundestages), Iain Duncan Smith MP (Ehemaliger Minister für Arbeit und Pensionen im Kabinett Cameron, Conservative Party) und Jens Spahn (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, CDU) über den Brexit. Weitere Informationen zur Veranstaltung im F.A.Z.-Atrium hier.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden zuletzt 1190 Personen im Zeitraum vom 15. bis 19. April repräsentativ befragt.

Foto: Justin Tallis/PA Wire/Press Association Images