Mehrheit: Bei der Fifa wird sich unter Infantino nichts ändern

März 02, 2016, 1:00 vorm. GMT+0

Nur jeder sechste Deutsche glaubt, dass es nach dem Ende der Ära Blatter beim Fußball-Weltverband weniger Korruption geben wird.

Gianni Infatino ist neuer Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa. Der Schweizer folgt auf seinen Landsmann Sepp Blatter, unter dem der Verband in den letzten Jahren im Zentrum von Korruptionsvorwürfen stand.

Dass an diesen Vorwürfen etwas dran ist, glaubt immernoch die ganz überwiegende Mehrheit der Deutschen – und kaum jemand glaubt, dass das Fehlverhalten unter Infantino kleiner wird. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Demnach sind – ähnlich wie im vergangenen Sommer – 85 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass es in den Geschäftstätigkeiten des Verbandes Korruption gegeben hat, nur 2 Prozent glauben, dass alles „sauber“ ablief. Und von denen, die die Fifa für korrupt halten, sehen die meisten das Problem nicht nur an der Spitze: 87 Prozent sind davon überzeugt, das Korruption und Fehlverhalten weitverbreitet sind, lediglich 11 Prozent halten nur die Führungsriege für verantwortlich.

Das dürfte eine Erklärung dafür sein, weshalb nur jeder sechste Befragte (18 Prozent) glaubt, dass es unter Infantino besser wird. 57 Prozent sagen, es wird in Zukunft genauso viel Korruption bei der Fifa geben, 4 Prozent sagen sogar noch mehr Korruption voraus.

Infantino – dessen Heimatort nur wenige Kilometer von dem seines Vorgängers entfernt liegt – hatte sich am Freitag gegen seine Mitbewerber durchgesetzt. Er gilt unter Beobachtern als das „kleinere Übel“: Sein Hauptkonkurrent Salman Al-Khalifa ist Mitglied der Bahrrainischen Königsfamilie, die wegen Menschenrechtsverstößen weltweit in der Kritik steht. Neben der Wahl des Blatter-Nachfolgers beschlossen die Delegierten auf dem Kongress am vergangenen Freitag auch ein Reformpaket, das die Macht des Präsidenten einschränken soll.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1361 Personen im Zeitraum vom 26. Februar bis 1. März 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Michael Probst/AP/Press Association Images


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