Preise beim Friseur: Mehrheit beklagt Ungleichbehandlung

Februar 15, 2016, 11:54 vorm. GMT+0

Frauen zahlen durchschnittlich das Doppelte für einen Haarschnitt. Das finden auch Männer unfair.

Zuletzt war es die kanadische Stadt Edmonton, in der ein Friseur mit seiner Preispolitik für Schlagzeilen sorgte. In seinem Salon sollen in Zukunft Damenhaarschnitte nicht mehr grundsätzlich mehr kosten als Herrenhaarschnitte. Schließlich tragen Frauen heute nicht mehr zwangsläufig lange und Männer nicht mehr zwangsläufig kurze Haare.

Auch in Deutschland zahlen Frauen meist mehr als Männer für ihren Haarschnitt - und die Mehrheit sowohl der Männer als auch der Frauen findet das falsch. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach zahlen Männer im Durchschnitt 15 Euro für einen Haarschnitt, ein Viertel von ihnen sogar 10 Euro oder weniger. Frauen hingegen müssen mit knapp 30 Euro im Durchschnitt doppelt so viel für ihren Haarschnitt bezahlen.

Dabei wird die Situation, dass unabhängig von Haarlänge und Frisur, Frauen grundsätzlich mehr zahlen als Männer, als nicht gerade fair empfunden - und zwar von beiderlei Geschlecht. Lediglich 28 Prozent aller Befragten finden dies fair, zwei Drittel (66 Prozent) sagen, der Status Quo sei unfair. Bei den Männern finden ihn zwar mit 36 Prozent etwas mehr Befragte fair, aber mehr als die Hälfte auch von ihnen (57 Prozent) sagt, dass die Preisgestaltung unfair sei. Von den Frauen finden dies sogar drei Viertel (75 Prozent).

Aber nicht nur bei Frisuren zahlen Frauen oft drauf: Auch Parfums, Kosmetika und Ähnliches sind meist teurer. Das finden sogar noch mehr Befragte unfair: 85 Prozent aller Befragten (Männer: 79 Prozent, Frauen: 92 Prozent) finden es nicht gerecht, dass Frauen für Produkte mehr Geld bezahlen müssen als Männer - obwohl diese in der Herstellung nicht unbedingt teurer sind.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1499 Personen im Zeitraum vom 9. bis 12. Februar 2016 repräsentativ befragt.