Leicht wachsende Mehrheit für Legalisierung der Homo-Ehe

Januar 28, 2016, 1:00 vorm. GMT+0

Gut zwei von drei Deutschen würden die „Ehe für alle“ befürworten. Das gilt auch für sonst eher konservative Milieus.

Als zweite evangelische Landeskirche will die Evangelische Kirche im Rheinland die Ehe auch homosexuellen Gemeindemitgliedern erlauben. In der CSU hat sich eine Interessensgruppe gebildet, die auch für die rechtliche Anerkennung der „Ehe für alle kämpft“. Denn obwohl der Bundesrat im Juni 2015 den Bundestag aufgefordert hat, dass auch gleichgeschlechtlichen Paaren der Weg in die Ehe offen stehen soll, ist seitdem wenig passiert.

Dabei ist nach wie vor eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die Freigabe der Ehe auch für homosexuelle Paare – auch in tendenziell eher konservativen Milieus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei wurden dieselben Fragen gestellt wie im Mai vergangenen Jahres.

Und wie damals spricht sich nicht nur in der Gesamtbevölkerung, sondern auch in allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen die Mehrheit für die Ehe für alle aus. In vielen Gruppen ist diese Mehrheit sogar leicht gewachsen. So würden eine Legalisierung 68 Prozent aller Befragten befürworten (+3 Prozentpunkte), von den SPD-Wählern 79 Prozent (+/- 0), von den Anhängern der Union immerhin noch 61 Prozent (+4). Und auch die Mitglieder der beiden großen Kirchen wären mehrheitlich dafür (Katholiken: 68 Prozent, Protestanten: 67 Prozent, jeweils +4 Prozentpunkte), genauso wie Deutsche mit Migrationshintergrund (55 Prozent).

Daneben gäbe es auch eine Mehrheit (61 Prozent) dafür, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürften. Allerdings: Immerhin jeder fünfte Befragte (19 Prozent) ist der Meinung, dass homosexuelle Paare Kinder schlechter erziehen könnten als heterosexuelle Paare. 4 Prozent sagen, homosexuelle Paare könnten dies besser, 63 Prozent sind der Meinung, dass die Erziehungsfähigkeit nicht von der Sexualität abhängt. Auch diese Werte entsprechen in etwa jenen aus dem Mai.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1338 Personen im Zeitraum vom 22. bis 26. Januar 2016 repräsentativ befragt.

Fotos: JERRY BURCH/NEWZULU/PA Images

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