Das Ende des Pfeifens

November 16, 2015, 2:17 nachm. GMT+0

Viele Deutsche pfeifen gerne – und mögen es auch, wenn andere es tun. Doch sie haben das Gefühl, dass heute weniger gepfiffen wird als früher.

Pfeifen kann vieles bedeuten: Mal will man auf sich aufmerksam machen, mal seine Abneigung durch „Auspfeifen“ bekunden – oder das genaue Gegenteil. Und manchmal will man nur eine Melodie loswerden, die man im Kopf hat – und pfeift ein Lied.

Doch wie eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, stirbt das Pfeifen aus. Denn mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) hat das Gefühl, dass heute weniger gepfiffen wird als früher. Kaum jemand (3 Prozent) sagen, es werde mehr gepfiffen. Mehr noch: Die Daten legen nahe, dass der Trend schon länger anhält. Dies kann man daraus schließen, dass 67 Prozent der Über-55-Jährigen finden, dass früher häufiger gepfiffen wurde als heute, während dies unter den Jüngeren nur etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) meinen.

Allerdings: Die älteren Befragten hören Gepfiffenes auch lieber als jüngere. Von den Über-55-Jährigen sagt knapp jeder Zweite (49 Prozent), er möge es, wenn Menschen pfeifen, 30 Prozent mögen es nicht. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind beide Gruppen fast gleichauf (39 Prozent mögen es, 36 Prozent nicht) – und unter den 35- bis 44-Jährigen gibt es sogar mehr Leute, die pfeifende Menschen nicht gerne hören (41 Prozent) als solche, die das Pfeifen gerne hören (30 Prozent).

Fast jeder kann pfeifen

Auch wenn Menschen, die nach eigenen Angaben nicht pfeifen können, es etwas seltener (36 Prozent) mögen, andere Menschen pfeifen zu hören, sind sie nicht verantwortlich für die Abnahme des öffentlichen Pfeifens. Denn dafür sind sie schlicht zu wenige: In allen Altersgruppen sagen um die 80 Prozent, sie könnten Pfeifen. Auch wenn viele (45 Prozent) sagen, dass sie eher schlecht als gut darin seien.

Wenig Trost dürfte den Pfeif-Enthusiasten sein, dass Deutschland nicht das einzige Land ist, in dem das Pfeifen ausstirbt. Denn in Groß-Britannien ergab eine YouGov-Umfrage ganz ähnliche Ergebnisse wie hierzulande.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1148 Personen in Deutschland im Zeitraum vom 10. bis 13. November 2015 repräsentativ befragt.

Foto: Michael Sohn/AP/Press Association Images

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