Deutsche: Trump wäre eine schlechte Wahl

August 24, 2015, 3:00 nachm. GMT+0

Donald Trump führt die Umfragen, wer 2016 Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden soll, weiter an. Die Deutschen hielten das für eine schlechte Wahl – für die USA und die Welt.

Zwar wird in den USA erst im Herbst des kommenden Jahres ein neuer Präsident gewählt. Doch die Suche nach einem geeigneten Nachfolger bestimmt schon jetzt die Schlagzeilen. Während bei den Demokraten die Kandidatur Hillary Clintons festzustehen scheint, dürfte das Rennen bei den Republikanern weitaus spannender sein.

Insgesamt 17 Politiker haben auf Seiten der Republikaner bisher ihre Kandidatur angekündigt. In den Umfragen liegt weiterhin ein Kandidat vorne, der polarisiert: Donald Trump führt souverän das Feld an – jeder vierte registrierte Wähler der Republikaner würde derzeit für ihn stimmen.

Seine jüngsten Erfolge – sowie die seine Kandidatur begleitenden Skandale – haben dazu geführt, dass auch in Deutschland die meisten Menschen Donald Trump kennen. Doch eine positive Meinung von ihm haben die wenigsten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Wie schon im April konnten die Befragten angeben, ob sie von ausgewählten Kandidaten eine positive oder eine negative Meinung haben – oder die Politiker gar nicht kennen. Und wie schon im April ist Hillary Clinton fast jedem in Deutschland ein Begriff. Lediglich 5 Prozent der Befragten gaben an, die ehemalige Außenministerin und First Lady nicht zu kennen. Bei Donald Trump sagen dies immerhin noch 11 Prozent der Befragten, bei Jeb Bush, dem Sohn bzw. Bruder der beiden ehemaligen Präsidenten George und George W. Bush, knapp jeder Dritte (29 Prozent). Allerdings: Im April war er noch wesentlich unbekannter. Damals sagte mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent), er sei ihnen unbekannt.

Wer die beiden republikanischen Bewerber, um die es in der Umfrage ging, kennt, hat allerdings tendenziell eher einen negativen Eindruck. Bei Jeb Bush sagt dies knapp die Hälfte derer, die ihn kennen (49 Prozent), bei Donald Trump sogar zwei von drei Befragten. Gemocht werden beide lediglich von einer Minderheit (23 bzw. 15 Prozent). Ganz anders Hillary Clinton: Von ihr haben drei von fünf Deutschen (61 Prozent), die angeben sie zu kennen, einen positiven Eindruck, nur gut jeder Fünfte (22 Prozent) einen negativen. Dabei kommt es nicht darauf an, welche Partei die Befragten in Deutschland wählen. In allen Wählergruppen ist Hillary Clinton bei der Mehrheit beliebt, Bush und Trump werden von der Mehrheit abgelehnt.

Mit dem Gesamteindruck deckt sich bei allen Kandidaten übrigens die Einschätzung, ob ihre Präsidentschaft gut wäre – für die Welt wie für die USA. Während dies bei Hillary Clinton jeweils etwa drei von fünf Befragten, denen die Kandidatin bekannt ist, glauben (Welt: 56 Prozent, USA: 60 Prozent), gibt bei Jeb Bush nur jeder fünfte (19 Prozent bzw. 22 Prozent) eine solche Einschätzung ab. Bei Donald Trump sieht es noch schlechter aus: Nur 12 Prozent derer, denen der Multi-Millardär ein Begriff ist, glauben, seine Präsidentschaft wäre gut für die USA. Dass sie gut für den Rest der Welt wäre, glauben 11 Prozent.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1083 Personen im Zeitraum vom 7. bis 14. August 2015 repräsentativ befragt.

Fotos: Paul Sancya/AP/Press Association Images