Neuerung beim „Grünen Rezept“: Deutschen ist mögliche Kostenerstattung noch unbekannt

Nikolas BuckstegenBis Mai 2018 Manager Marketing bei YouGov.
Markus BraunBis Dezember 2017 Head of Business Unit Reports bei YouGov
August 07, 2015, 11:29 vorm. GMT+0

Köln, 07.08.2015. Aktuell ist eine neue Version des Grünen Rezepts in Kraft getreten. Dort wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten die Kosten für bestimmte rezeptfreie Arzneimittel freiwillig zurückerstatten können. Doch fast allen Verbrauchern (93 Prozent) ist diese Neuerung bislang noch unbekannt, nur sieben Prozent haben bisher davon gehört. Darüber hinaus sind sieben von zehn Deutschen der Ansicht, dass die Kosten für rezeptfreie Medikamente bei Einreichung bei der Krankenkasse von dieser sowieso nicht erstattet werden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage aus dem Bereich der Healthcare-Forschung des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.

Doch auch im Falle einer möglichen Kostenerstattung von OTC-Präparaten durch die Krankenkassen wäre etwa einem Drittel der Befragten (37 Prozent) der Aufwand zu groß, das Rezept bei der Krankenkasse einzureichen. Nichtsdestotrotz erkennen die Deutschen den Zweck des Grünen Rezepts: 63 Prozent sind der Ansicht, dass es als Merkhilfe für den Patienten dient und 75 Prozent sehen darin eine Unterstützung des Apothekers, der aufgrund des Grünen Rezepts weiß, welches Mittel oder Medikament konkret nach ärztlicher Auffassung dem Patienten hilft.

Auch die Ergebnisse aus der YouGov Studie Customer Journey für OTC-Produkte verdeutlichen die nachrangige Bedeutung des Grünen Rezepts. Im Rahmen der Studie wurden 3.064 Bundesbürger hinsichtlich ihres Such- und Kaufverhaltens im OTC Bereich befragt. Auf die Frage nach der Bedeutung des Grünen Rezepts beim Kauf eines freikäuflichen bzw. rezeptfreien Behandlungs- oder Arzneimittels gaben lediglich sechs Prozent der Befragten an, das Grüne Rezept sei von extrem wichtiger Bedeutung. Damit ist das Grüne Rezept im Ranking auf dem vorletzten Platz. Den letzten Platz belegt mit drei Prozent eine ansprechende Verpackung.

„Die Ergebnisse verdeutlichen den eher nachrangigen Stellenwert des Grünen Rezepts für den Patienten. Hier wird der Handlungsbedarf für die Akteure deutlich, insbesondere da das Grüne Rezept ein wichtiger Kommunikationskanal für die Pharmaindustrie ist. Insbesondere für OTC-Hersteller bietet dies einen idealen Ansatz zur Kommunikation.“ sagt Dr. Ella Jurowskaja, Consultant im Bereich Healthcare bei YouGov.

Für die Befragung wurden auf Basis des YouGov Omnibus insgesamt 1.006 Personen vom 31.07. bis 03.08.2015 repräsentativ befragt.

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