Große Mehrheit für härteres Durchgreifen gegen Einbrecher

April 29, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Einbrecherbanden sollen härter bestraft und besser verfolgt werden. Zumindest nach dem Willen vieler Menschen – egal, ob bei ihnen schon einmal eingebrochen wurde oder nicht.

In vielen Kriminalitätsfeldern sinken die Zahlen – nicht aber bei Einbrüchen. 2014 wurden 150.000 Fälle erfasst - der höchste Wert seit 16 Jahren. Viele der Taten werden laut Polizei von Einbrecherbanden begangen, nur wenige werden aufgeklärt. Deshalb fordert die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag härtere Strafen und mehr Befugnisse für die Polizei.

Die Bevölkerung hat sie dabei auf ihrer Seite – und zwar sowohl jenen Teil, bei dem schon einmal eingebrochen wurde als auch jenen, der bislang verschont wurde. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach würde die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) der Befragten dem Vorschlag der Unionsfraktion zustimmen.

Der sieht vor, dass bandenmäßiger Einbruch mit bis zu zehn Jahren Gefängnis (statt bislang fünf) geahndet werden kann. Auch eine Mindeststrafe von sechs Monaten ist vorgesehen.

Die Zustimmung ist dabei unter den 15 Prozent der Befragten, die angeben, dass schon einmal bei ihnen eingebrochen wurde, mit 89 Prozent genauso hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

Auch ein zweites Element des Planes der Union würde in der Bevölkerung eine große Mehrheit erhalten: Um mehr Ermittlungserfolge zu erzielen, sollen Einbruchsdiebstähle in den Katalog der Straftaten aufgenommen werden, bei denen eine Telefonüberwachung von Tatverdächtigen erlaubt ist. Drei von vier Befragten (75 Prozent) würden dies befürworten, jeder Siebte (14 Prozent) würde ein solches Gesetz ablehnen. Auch hier ist die Zustimmung unter den Einbruchsopfern mit 79 Prozent in etwa genauso hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

Noch größer ist die Zustimmung übrigens bei den Anhängern der Union: Von ihnen würden 85 Prozent eine Ausweitung der Telefonüberwachung und sogar 92 Prozent eine Strafverschärfung befürworten. Bei den Wählern der Grünen würden dies hingegen nur 66 Prozent (Telefonüberwachung) beziehungsweise 78 Prozent (Strafverschärfung).

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1256 Personen im Zeitraum vom 21.04. bis 24.04.2015 repräsentativ befragt.

Foto: dpa / Daniel Müller/Demotix/Press Association Images (Umfragebild)

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