Breite Unterstützung für Anti-Terror-Gesetze

April 23, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Acht von zehn Deutschen halten Heimkehrer, die für den „Islamischen Staat“ gekämpft haben, für gefährlich. Entsprechend hoch ist die Zustimmung zu den geplanten Anti-Terror-Gesetzen.

Hunderte junge Menschen aus Europa – auch aus Deutschland – haben sich der islamistischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen. Das besorgt die Politik schon seit längerem. Auch deshalb soll in dieser Woche ein neues Anti-Terror-Gesetz beschlossen werden. Schon die Planung einer Reise in ein Terror-Ausbildungslager soll dann unter Strafe stehen, genauso die Finanzierung terroristischer Aktivitäten.

Die Angst vor den Heimkehrern ist auch in der Bevölkerung groß. Entsprechend deutlich ist die Zustimmung zu dem Gesetzespaket. Das ergab eine aktuelle YouGov-Umfrage.

Demnach schätzt fast die Hälfte der Deutschen (45 Prozent) die Gefahr, die von IS-Heimkehrern ausgeht, als sehr groß ein, weitere 37 Prozent sagen, sie sei eher groß. Nur jeder Elfte (9 Prozent) sieht die Gefahr als nicht besonders groß an. Gar keine Gefahr sieht fast niemand (2 Prozent) von den zurückkommenden Dschihadisten ausgehen.

Auch deshalb unterstützt die ganz überwiegende Mehrheit der Deutschen das Gesetzespaket der Bundesregierung, über das der Bundestag in dieser Woche abstimmt. 81 Prozent wollen die Planung von Reisen in Ausbildungscamps unter Strafe stellen, sogar 90 Prozent die Finanzierung terroristischer Aktivitäten. Die breite Zustimmung zieht sich dabei durch die Anhängerschaft aller im Bundestag vertretenen Parteien.

Unterschiede gibt es allerdings sehr wohl zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen. So halten neun von zehn Über-55-Jährigen (89 Prozent) die Gefahr durch Dschihad-Heimkehrer für groß, während dies bei den 18- bis 24-Jährigen nur 60 Prozent tun. Auch die Zustimmung zu den beiden Gesetzespaketen ist bei den Jungen mit 65 Prozent (Reisen) beziehungsweise 84 Prozent (Finanzierung) kleiner als bei den Älteren.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1016 Personen im Zeitraum vom 14.04. bis 17.04.2015 repräsentativ befragt.

Foto: AGOES RUDIANTO/NEWZULU/PA Images / AP Photo/Hadi Mizban (Umfragebild)

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