Statussymbol Kopfhörer: Bose oder Beats?

YouGov
Februar 02, 2015, 2:20 nachm. GMT+0

Kopfhörer sind zum Statussymbol geworden: Erst waren es die weißen iPod- und iPhone-Ohrstecker, die die Aufmerksamkeit auf sich zogen, inzwischen sind es große Bügel-Kopfhörer. Was man auf den Ohren trägt, ist ein Statement. Bestimmten Marken wird also ein bestimmtes Image zugeschrieben. Unsere repräsentative Umfrage für den YouGov-Markenmonitor BrandIndex ermöglicht einen Blick darauf, wie positiv oder negativ dieses Image ausfällt. Wir haben uns das unter verschiedenen Gesichtspunkten für Bose und Beats By Dre angesehen – zwei der momentan angesagtesten Kopfhörermarken. Die folgenden Daten beruhen auf repräsentativen Befragungen unter Verbrauchern, die die jeweils betrachtete Marke kennen.

Beide Marken beanspruchen für sich eine hohe Qualität. Doch in der Wahrnehmung der Verbraucher löst nur eine Marke das Versprechen ein: Bose ist haushoch überlegen. Auf unserer Skala von -100 bis +100 erreicht die Marke derzeit mit +54 Punkten einen Spitzenplatz unter allen von YouGov untersuchten Elektronikmarken. Nur Samsung schneidet etwas besser ab. Beats dagegen findet sich mit nur +16 Punkten im unteren Viertel unseres Sets wieder, zwischen Medion und Fujitsu.

Nicht besser sieht es aus, wenn der Preis mit in die Bewertung einfließt. Beats-Produkte schneiden mit -21 Punkten in der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis sehr schwach ab. Hier aber hat auch Bose Schwierigkeiten: Verbraucher bewerten den Traditionshersteller mit +2 Punkten nur schwach positiv.

Beats hat trotz des sehr schwachen Preis-Leistungs-Verhältnisses allerdings eine Stärke: Nicht zuletzt durch den prominenten Firmenvater Dr. Dre, Rapper und Musikproduzent, versteht man es in dem Unternehmen für Aufmerksamkeit zu sorgen. Die Übernahme von Beats durch Apple hat die Marke ebenso ins Gespräch gebracht wie Product Placement etwa während der Fußball-WM oder klassische Werbung. Mehr als jeder vierte Befragte, der die Marke kennt, konnte sich im Sommer an Beats-Werbung erinnern, Bose erreichte damals weniger als halb so viele Markenkenner. Erst zum Weihnachtsgeschäft näherten sich die beiden wieder an.

Ein weiterer Pluspunkt für Beats könnte sein, dass die Marke wegen ihres coolen Gründers und ihrer stylischen Produkte vermeintlich eine kaufstarke jüngere Zielgruppe besser anspricht. Doch Bose hat das längst erkannt. Statt Luxus und schlichtem Design zeigt man in aktuellen Spots auf Youtube eher Skater und Großstadtatmosphäre. Die Produkte sind nicht mehr nur in schlichtem Schwarz oder Silbergrau erhältlich, sondern haben Farbtupfer bekommen oder erscheinen sogar in „Color“-Editionen. Das führt offenbar dazu, dass sich verschiedene Altersgruppen und verschiedene Einkommensschichten in der Bewertung der beiden Kopfhörermarken weitgehend einig sind. Insgesamt wird Bose in Deutschland wie in den USA ein deutlich besseres Image bescheinigt als Beats. Der Indexwert, ein Mittelwert aus den wichtigsten Dimensionen im BrandIndex, liegt für Bose hierzulande bei +40 Punkten. Dr. Dre erreicht mit Beats nur +9 Punkte.

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Bild: dpa