Ryanair: Vom Billigflieger zum Businessflieger

YouGov
Januar 29, 2015, 5:11 nachm. GMT+0

Zum Jahreswechsel machte Ryanair Schlagzeilen: 20 Prozent mehr Passagiere als im Dezember 2013 habe man im vergangenen Monat transportiert.

Im YouGov-Markenmonitor BrandIndex geben Verbraucher zwar immer noch mehrheitlich an, dass sie kürzlich wahrgenommene Neuigkeiten über Ryanair als eher negativ beurteilen, doch diese Mehrheit schrumpft. Gleichzeitig schwindet die Aufmerksamkeit für Ryanair. Das lässt sich als Gewinn deuten: Die immer noch überwiegend als negativ wahrgenommenen Meldungen haben längst nicht mehr die Intensität und das Schadpotenzial für das Unternehmensimage, das sie noch vor einem Jahr hatten.

Der gute Vorsatz von Ryanair, zu einer freundlichen, professionellen Airline zu werden, ist bei den Verbrauchern längst angekommen. Sie haben Ryanair im Laufe des vergangenen Jahres immer besser und besser bewertet – nicht nur in Deutschland, sondern auch im Vereinigten Königreich und in Frankreich stiegen die von YouGov gemessenen Image-Werte.

Ryanair will mit dieser Neuausrichtung vor allem für Geschäftskunden und Familien attraktiver werden. Der BrandIndex zeigt in diesem Zusammenhang zwei interessante Entwicklungen. Während das Gesamtimage des Unternehmens auf unserer 200 Punkte umfassenden Skala im Dezember um sieben Punkte höher lag als vor einem Jahr (die größte Steigerung im Airline-Sektor), bewerten Menschen mit einem Haushaltseinkommen über 3000 Euro den Billigflieger sogar um 13 Punkte besser als im Dezember 2013. Die streikgeplagte Lufthansa büßte übrigens im gleichen Umfang Punkte ein.

Dennoch ist Ryanair laut BrandIndex immer noch die mit Abstand unbeliebteste Airline, sowohl in Deutschland, als auch bei Briten und Franzosen. Doch die Trendwende ist eindeutig eingeläutet. Die Erfolgsmeldung vom 20-prozentigen Passagierplus muss man wohl als Zwischenstand verstehen und als Losung für das Jahr 2015.

Zur vollständigen Kolumne gelangen Sie hier.

Bild: dpa