Interview mit Antje Blohm, Mitarbeiterin Welthungerhilfe

YouGov
November 28, 2014, 11:59 vorm. GMT+0

Für sieben Tage verließ Antje Blohm im Mai 2014 den Schreibtisch in ihrem Bonner Büro, um einige der Projekte der Welthungerhilfe in Kenia zu besuchen.

Antje Blohm ist Mitarbeiterin im Bereich Marketing bei der Welthungerhilfe in Bonn und kennt aus ihrer Arbeit in der Zentrale der Welthungerhilfe zahlreiche Projekte in dem afrikanischen Land. Ihre Eindrücke aus Nairobi, und vor allem aus dem Kinderhilfsprojekt der Welthungerhilfe in der Hauptstadt, schildert sie nach ihrer Rückkehr. Tumshangilieni Mtoto, so heißt das Kinderheim, wird seit rund drei Jahren von der Welthungerhilfe begleitet. YouGov engagiert sich mit der Welthungerhilfe seit nunmehr fast zwei Jahren für diese Einrichtung.

Was haben Sie erwartet, bevor Sie nach Afrika gereist sind?
Antje Blohm: Die Reise nach Kenia war meine erste Erfahrung mit und in Afrika. Ich hatte Respekt vor dem Land und war mir nicht ganz sicher, was mich erwarten würde. Begeistert war ich dann von unserer Arbeit vor Ort, die noch eindrücklicher ist, wenn man mitten in unseren Projekten steht. Außerdem haben wir wunderbare Kollegen vor Ort, fast ausschließlich Kenianer, die mit viel Herz, Sachverstand und Humor wirklich großartige Arbeit leisten.

Wofür wurde die Spende von YouGov verwendet und was wurde damit geleistet?
Antje Blohm: Die Spende wurde für Straßenkinder in Nairobi genutzt. Das Heim „Tumshangilieni Mtoto“ am Rande der Stadt war über Jahre schon ein Zufluchtsort für Straßenkinder. Aber die Räumlichkeiten waren nicht ausreichend, was Platz und Ausstattung angeht. Es wurde jetzt auch Dank der Spende der YouGov Mitglieder und Teilnehmer ein neues Kinderheim mit angeschlossener Schule errichtet, das 120 kleinen Bewohnern ein neues Zuhause bietet. Tatkräftig helfen die Kinder beim Aufbau mit und werden von ortsansässigen Künstlern bei der traditionellen farbenfrohen Gestaltung der Räumlichkeiten unterstützt. Neben den Klassenzimmern wurden im Außenbereich Zypressengewächse, Fruchtbäume und Hibiskussträucher angepflanzt, um den Schülern eine angenehme Wohn- und Lernumgebung zu schaffen. Der neue Innenhof soll zukünftig außerdem als Bühne für die vor Ort berühmte Artistengruppe des Kinderheims dienen.

Wie bewerten Sie das Projekt mit Tumshangilieni Mtoto?
Antje Blohm: Das alte Heim von Tumshangilieni Mtoto war sehr eng, dunkel und heruntergekommen und die hygienischen Umstände schlecht. Die meisten der Kinder dort sind Waisen oder ehemalig Straßenkinder, für die eine Umgebung wichtig ist, in der sie sich sicher fühlen können. Tumshangilieni Mtoto leistet hier großartige Arbeit, indem es die kreativen Talente der Kinder fördert und so ihr Selbstbewusstsein stärt. Vor allem die Theater- und Artistengruppe ist schon weit über die Grenzen Kenias bekannt.
Positiv sehe ich auch die geplante Kooperation zwischen der Schule von Tumshangilieni Mtoto und Imani, einer Einrichtung mit Berufsvorbereitungsprogrammen für benachteiligte Jugendliche. Ziel ist es, Schüler aus dem Kinderheim nach ihrer Schulzeit in Imani zu integrieren. Durch eine Berufsausbildung dort sollen sie dann bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und die Projektnachhaltigkeit im Besonderen gefördert werden.

Was nehmen Sie von Ihrer Reise mit?
Antje Blohm: Das schönste für mich war zu sehen, dass die Hilfe zur Selbsthilfe, die die Welthungerhilfe mit Unterstützung ihrer Kooperationspartner leistet, auch greift. Die Unterstützung unser Spender kommt an und mit der engagierten Arbeit des Teams vor Ort wird langfristig etwas bewirkt.

Text/Bild: © Welthungerhilfe/Blohm