Nintendo kommt mit Mario Kart nicht auf Touren

YouGov
August 18, 2014, 10:24 vorm. GMT+0

Bei Nintendo herrscht Stagnation und in den Geschäftszahlen schlägt sich das auch schon länger nieder: Das Unternehmen schreibt Verluste. Auch im YouGov-Markenmonitor BrandIndex entwickelte sich Nintendo in den vergangenen Monaten schwach. Auch wenn es aktuell auch positive Zeichen in Sachen Markenimage gibt: Selbst mit dem 2015 erscheinenden neuen Zelda-Spiel dürfte die Trendwende für Nintendo zum Kraftakt werden.

Es gelingt Nintendo kaum noch, für Aufmerksamkeit zu sorgen. Ein frappierendes Beispiel ist der weltweite Launch des Autorennspiels Mario Kart 8 Ende Mai. Bei Nintendo hatte man große Hoffnungen in diesen Titel gesetzt – er sollte endlich den nicht zufriedenstellenden Absatz der Konsole Wii U ankurbeln. Aber nur fünf Prozent der Verbraucher, die die Marke Nintendo kennen, gaben Ende Mai an, in den vorangegangenen zwei Wochen irgendetwas über Nintendo gehört zu haben. Den gleichen geringen Wert maßen wir konstant über die vergangenen Monate hinweg. Lediglich zur Weihnachtszeit konnte Nintendo bis zu zehn Prozent der Deutschen erreichen. Ähnlich die Entwicklung in den USA und Japan, wenn auch auf etwas höherem Niveau.

Das ist umso erstaunlicher, als Mario Kart 8 in der Presse mehr als wohlwollende Rezensionen bekommen hat. Doch auch das kommt nicht an. Im Buzz, der auf einer Skala von -100 bis +100 angibt wie positiv oder negativ eine Marke wahrgenommen wird, erreicht Nintendo zum Start des Spiels gerade einmal +2 Punkte, auf mehr als +3 steigerte sich der Wert bisher nicht.

Ausgerechnet um den Launch des Spiels herum maßen wir auch den bisher niedrigsten Wert des Jahres in der Werbewahrnehmung. Nur fünf Prozent der Deutschen und sieben Prozent der US-Amerikaner konnten sich zu dieser Zeit an kürzlich gesehene Nintendo-Werbung erinnern. Und so weiter – in den verschiedensten Dimensionen deutet der BrandIndex auf einen Fehlstart für Mario Kart hin.

Es scheint für Nintendo an der Zeit zu sein, auf diejenigen Branchenkenner zu hören, die dem Unternehmen empfehlen, sich dem Endgegner Smartphone endlich zu stellen. Zwar könnten eigene Spieleapps eine Kannibalisierung bedeuten und dem Konsolengeschäft endgültig den Garaus machen, doch es bietet auch eine Perspektive. Denn generell genießt Nintendo bei Verbrauchern weltweit ein positives Image und bekommt insbesondere konkurrenzfähige Noten für die Qualität seiner Produkte.

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Bild: Press Images