Umfrage: Deutsche so europafreundlich wie nie

YouGov
Juli 15, 2014, 1:38 nachm. GMT+0

Noch nie waren die Deutschen so EU-freundlich wie aktuell. Eine im Juni durchgeführte YouGov-Umfrage zeigt, dass 62 Prozent der Bundesbürger im Falle eines Referendums zur EU-Mitgliedschaft für den Verbleib Deutschlands stimmen würden. In der seit Februar 2012 monatlich durchgeführten Umfrage ist das der Höchstwert. Lediglich jeder Fünfte (21 Prozent) wünscht sich einen Austritt aus der EU.

Aber auch die Briten zeigen eine zunehmend positivere Einstellung gegenüber Europa. Und dies trotz des guten Abschneidens der EU-skeptischen und rechtspopulistischen Partei UKIP. Aktuell sprechen sich 41 Prozent der Briten für einen Verbleib in der EU aus, 38 Prozent wollen austreten. Nur im März dieses Jahres war das Ergebnis noch positiver.

Geht es um die Zukunft der EU, so wünscht sich rund ein Drittel (31 Prozent) der Deutschen eine weniger integrierte Europäischen Union, bei der eine Reihe von Befugnissen an die Mitgliedstaaten zurück gegeben werden. Genauso viele wollen das aktuelle Gleichgewicht der Zuständigkeiten zwischen der EU und den einzelnen Mitgliedsstaaten aufrechterhalten. Für mehr Steuerung aus Brüssel spricht sich lediglich eine Minderheit (12 Prozent) aus.

Aus der Sicht der Deutschen ist das Beste an der EU die aufgehobenen Handelsbarrieren zwischen den europäischen Ländern (42 Prozent), gefolgt von der uneingeschränkten Reisefreiheit in andere europäische Länder (41 Prozent) und dass die EU für Frieden und Stabilität in Europa gesorgt hat (31 Prozent).
Wird nach den negativen Auswirkungen der EU gefragt, so stehen bei den Deutschen vor allem die Kosten im Vordergrund: Für fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) ist die EU zu teuer. Kritisiert wird auch eine aus Bürgersicht zu hohe Bürokratie und Regulierung für Unternehmen (33 Prozent) sowie eine zu hohe Zahl von Einwanderern aus Osteuropa nach Deutschland (31 Prozent).

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland und Großbritannien 2.791 Personen im Zeitraum vom 01.06. bis 10.06.2014 und 3.056 Personen im Zeitraum vom 20.06. bis 30.06.2014 repräsentativ befragt.

Bild: dpa