Jeder Dritte hält Homophobie im Fußball für ernsthaftes Problem

YouGov
Januar 09, 2014, 4:17 nachm. GMT+0

Für die Mehrheit der Deutschen (62 Prozent) ist Schwulenfeindlichkeit im Profi-Fußball existent. Fast jeder dritte Bundesbürger ist sogar der Meinung, dass Homophobie im Fußball ein ernsthaftes Problem darstellt. Wie eine YouGov-Studie zeigt, spiegelt sich die Meinung der Deutschen auch im internationalen Vergleich wider: So bestätigen zum Beispiel 62 Prozent der Franzosen, 75 Prozent der Niederländer und 73 Prozent der Engländer die Existenz von Schwulenfeindlichkeit im Fußball.

Das gestrige Coming-out des ehemaligen Nationalspielers Thomas Hitzlsperger löst ein gewaltiges Medien-Echo aus. Hitzlsperger bekannte sich ganz bewusst nach Beendigung seiner Karriere zu seiner Homosexualität um die öffentliche Diskussion zum Thema Schwulenfeindlichkeit im deutschen „Männersport“ voranzutreiben.

Trotz zahlreicher Aktionen unternehmen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die internationalen Verbände FIFA und UEFA nach Meinung der Mehrheit der deutschen Fußball-Fans nicht genug im Kampf gegen Homophobie. Demnach bekommt der DFB besonders für seinen Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit schlechte Noten. Nur 18 Prozent der befragten Fußball-Fans meinen, dass sich der Verband genug engagiere, 55 Prozent sind der Ansicht, er tue dies nicht.

Auf Basis des YouGov Omnibus International wurden insgesamt 9.466 Personen in sechs Ländern (England, Schottland, Deutschland, Italien, Niederlande, Frankreich) vom 31. Juli bis 20. August repräsentativ befragt. In Deutschland wurden 1.051 Personen (davon 484 Fußball-Fans) vom 31. Juli bis 2. August 2013 repräsentativ befragt.

Bild: dpa