Altersvorsorge: Einkommensschwache werden abgehängt

YouGov
Oktober 17, 2013, 2:41 nachm. GMT+0

Die Mehrheit der Deutschen aus unteren Einkommensklassen kümmert sich nicht um das Thema Altersvorsorge – mit steigender Tendenz. 60 Prozent der Wenigverdiener (unter 1.500 Euro verfügbares Haushaltsnettoeinkommen) sind weder ausreichend versorgt, noch haben sie sich aktiv um Informationen zur Altersvorsorge gekümmert. 2011 waren es noch 53 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Studie.

Laut den Studienergebnissen verbessert sich die Vorsorgesituation bei Personen mit geringeren Haushaltseinkommen erst im höheren Alter (46-60 Jahre) spürbar. Dennoch haben auch in dieser Altersgruppe 41 Prozent keine ausreichende Altersvorsorge getroffen. Zum Vergleich: Bei der mittleren Einkommensgruppe (1.500 – 2.500 Euro) sind es nur halb so viele (22 Prozent).

Insgesamt hat sich dabei der Stand der Altersvorsorge bei den deutschen Versicherungsnehmern – trotz anhaltender Niedrigzinsphase – im Vergleich zu 2011 kaum verändert. Aktuell hält die Hälfte der Befragten ihre bereits getroffene Vorsorge für ausreichend. Fast genauso viele (49 Prozent) waren es 2011. Auch der Anteil der "Vorsorgeverweigerer" – also derjenigen, die weder ausreichend vorgesorgt haben noch sich aktiv um Informationen zur Altersvorsorge kümmern – ist seit 2005 stabil.

Doch zumindest in den Köpfen der Bundesbürger scheint das Thema Altersarmut angekommen zu sein: So hat sich die Bereitschaft zur Vorsorge im Vergleich zu den Vorjahren in 2013 deutlich erhöht: Fast jeder dritte Befragte (29 Prozent) gibt an, in den nächsten zwölf Monaten etwas für seine Altersvorsorge tun zu wollen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als noch 2011 (23 Prozent) und fast doppelt so viele wie 2005 (15 Prozent).

Für die Studie wurden insgesamt 1.536 Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten vom 17. April bis 25. Juni 2013 repräsentativ befragt.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.

Bild: dpa