Fußball: Schlechte Werte für Verbände im Kampf gegen Rassismus und Homophobie

YouGov
September 30, 2013, 9:22 vorm. GMT+0

Trotz zahlreicher Aktionen unternehmen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die internationalen Verbände FIFA und UEFA nach Meinung der Mehrheit der deutschen Fußball-Fans nicht genug im Kampf gegen Rassismus und Homophobie. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Studie.

Demnach bekommt der DFB besonders für seinen Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit schlechte Noten. Nur 18 Prozent der befragten Fußball-Fans meinen, dass sich der Verband genug engagiere, 55 Prozent sind der Ansicht, er tue dies nicht. Beim Thema Rassismus sind die Werte besser, aber keinesfalls gut. 40 Prozent sind mit dem DFB-Engagement zufrieden, 46 Prozent sehen mehr Aktionsbedarf.

Schlechter als der DFB schneiden in der Umfrage FIFA und UEFA in der Meinung der deutschen Fußball-Fans ab. 56 Prozent der befragten Fans halten den Einsatz der internationalen Verbände gegen Homophobie nicht für ausreichend. Im Kampf gegen Rassismus sind es 51 Prozent.

Im internationalen Vergleich beurteilen die deutschen Fans die Verbände laut der in sieben Ländern durchgeführten Studie oft skeptischer als Fußball-Anhänger anderer Länder. Positive Noten bekommen die Funktionäre aber nirgendwo. In England meinen gar 68 Prozent, dass FIFA und UEFA mehr gegen Rassismus tun müssten. In Spanien und den Niederlanden sind es 48 Prozent.

Die Kritik richtet sich offenbar nicht nur gegen die Verbände. Auch Vereine und Spieler, aber auch die Fans selbst sollen sich nach Meinung der Befragten mehr engagieren. In Deutschland bewerten 20 Prozent der Fans die Arbeit der Vereine und Spieler zum Thema Homophobie als ausreichend, das Engagement der Fans selbst wird nur von 13 Prozent entsprechend bewertet. Der Spitzenwert von 71 Prozent der Befragten deutschen Fans meint, dass die Fußball-Anhänger selbst mehr im Kampf gegen Rassismus tun müssen.

Auf Basis des YouGov Omnibus International wurden insgesamt 9.466 Personen in sechs Ländern (England, Schottland, Deutschland, Italien, Niederlande, Frankreich) vom 31. Juli bis 20. August repräsentativ befragt. In Deutschland wurden 1.051 Personen (davon 484 Fußball-Fans) vom 31. Juli bis 2. August 2013 repräsentativ befragt.

Bild & Text: dpa