Lebensmittelverschwendung: 52 Prozent der Deutschen werfen weniger Essen weg

YouGov
Juni 27, 2013, 12:28 nachm. GMT+0

In Bezug auf die Lebensmittelverschwendung lässt sich bei der deutschen Bevölkerung ein positiver Trend erkennen, denn viele sind bereit ihr Verhalten zu ändern. Über die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) haben sich in den vergangenen 12 Monaten vorgenommen, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. 40 Prozent geben hingegen an, ihr Verhalten nicht geändert zu haben. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Auch zukünftigen Neuerungen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung sind die meisten Bürger offen: So wären drei Viertel der Befragten durchaus bereit, kurz vor Ladenschluss auf ausgewählte Produkte zu verzichten, wenn dadurch weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Nur jeder Sechste lehnt solche Veränderungen ab. Außerdem geben die meisten an, Lebensmittel zu essen, deren Mindesthaltbarkeit überschritten ist. 13 Prozent tun dies bei allen Lebensmitteln, drei Vierteln kommt es dabei jedoch auf das Lebensmittel an. Jeder Zehnte isst gar nichts Abgelaufenes.

Hintergrund der Diskussion rund um das Thema Umgang mit Lebensmitteln ist die vor rund einem Jahr von der Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) zusammen mit Penny und LandFrauenverband e.V. (dlv) bundesweit eingeführte Initiative „Zu gut für die Tonne!“. Diese soll Bürger zu einem bewussteren Umgang mit Nahrungsmitteln bewegen und damit die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren.

Bei den Deutschen stößt die Arbeit der Bundesverbraucherministerin jedoch nicht auf besonderen Zuspruch: 41 Prozent der Befragten sind mit Aigners Leistung in Bezug auf das Thema Lebensmittelverschwendung unzufrieden, nur 24 Prozent sind zufrieden. Ihre Arbeit scheint am besten bei den eher jungen Leuten anzukommen. So ist immerhin ein Drittel der 18-24 Jährigen mit den Leistungen der Ministerin zufrieden, dagegen nur 15 Prozent der 35-44 Jährigen.

Auffällig ist, dass Aigners politische Anhänger ihr Verhalten in Bezug auf Lebensmittelverschwendung weniger geändert haben als Menschen aus den gegnerischen Lagern. Während rund die Hälfte (49 Prozent) der CDU/CSU-Wähler angibt, ihren Umgang mit Lebensmitteln nicht geändert zu haben, halten die befragten SPD-Wähler mit 38 Prozent deutlich weniger an ihrem alten Verhalten fest.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden insgesamt 1.040 Personen vom 14. bis 17. Juni 2013 repräsentativ befragt.

Bild: dpa