Umfrage: Mehrheit der Bürger hält Zypern-Hilfen für falsch

YouGov
Februar 25, 2013, 12:31 nachm. GMT+0

Deutsche Politiker scheint die finanzielle Lage Zyperns mächtig umzutreiben. Nicht ohne Grund: Die Diskussion über Hilfen für das kleine Euroland beschäftigt auch die Bürger, die meisten sprechen sich gegen ein Rettungspaket aus.

Eine klare Mehrheit der Bürger in Deutschland hält laut einer Umfrage Milliarden-Hilfen der Euro-Partner für den in die Krise geratenen Inselstaat Zypern für falsch. 63 Prozent sprechen sich gegen eine Unterstützung für das Euro-Land und seine angeschlagenen Banken aus, nur 16 Prozent sind dafür, ergab eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Obwohl das Land so klein ist, könnte die Haltung der Parteien zu den Zypern-Hilfen durchaus Einfluss auf den Ausgang der Bundestagswahl im Herbst haben: Für 60 Prozent der Befragten sind die Positionen der Parteien dazu „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ für ihr Wahlverhalten. Zum Vergleich: Für 72 Prozent sind die Ansätze zur Lösung der Eurokrise insgesamt ein sehr wichtiger oder eher wichtiger Faktor bei der Wahlentscheidung für eine Partei.

Eine große Rolle bei der Haltung der Bürger zu einem Zypern-Rettungspaket spielt der Verdacht, dass russische Anleger bei zyprischen Banken Geld waschen. Von den Befragten bestätigen 59 Prozent, dass diese Vorwürfe Einfluss auf ihre Meinung zu den von Zypern erbetenen Hilfen haben, nur 28 Prozent weisen dies von sich.

Trotz der Tragweite der Zypern-Debatte halten die meisten Bürger Griechenland (47,8 Prozent) und Spanien (19,0 Prozent) derzeit für die größten Risikoherde in der Eurokrise, Zypern folgt mit 13,5 Prozent auf Platz drei - dahinter mit 13,1 Prozent Italien, wo am Sonntag und Montag mit Spannung erwartete Parlamentswahlen abgehalten werden.

Bild und Text: dpa