Familien-Umfrage: Jungen fehlen in den ersten Lebensjahren die männlichen Vorbilder

YouGov
Oktober 04, 2012, 10:33 vorm. GMT+0

Sind die Mädchen inzwischen an den Jungs vorbeigezogen? Ja, meinen 57 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Umfrage der Zeitschrift familie&co, die vom Marktforschungsportal FamilyVote.de und YouGov durchgeführt wurde. Befragt wurden 525 Mütter und Väter von Kindern im Alter bis 18 Jahren in Deutschland.

Immerhin 25 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Jungen in der Schule benachteiligt werden. Was ihren persönlichen Umgang mit Mädchen und Jungen betrifft, gibt der Großteil (85 Prozent) der Eltern allerdings an, keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern zu machen. Zeitbudget-Studien zeigen jedoch durchaus Unterschiede: Eltern lesen Jungs weniger vor und toben dafür mehr mit ihnen.

Ziel der Befragung war es unter anderem herauszufinden, was für Jungen beim Aufwachsen besonders wichtig ist. Interessant: Die große Mehrheit der Eltern (87 Prozent) hält die Beziehung eines Sohnes zu seinem Vater für gleich wichtig wie die Beziehung zu seiner Mutter. Lediglich vier Prozent messen der Mutter-Sohn-Beziehung eine größere Bedeutung zu; immerhin neun Prozent der Vater-Sohn-Beziehung.

Ob in der Kita, in der Schule oder auch zu Hause – Kinder sind mehrheitlich überwiegend von Frauen umgeben: 71 Prozent der befragten Eltern geben an, dass ihr Kind mehr Zeit mit weiblichen Bezugspersonen verbringt. Für Jungen hat dies zur Folge, dass reale männliche Vorbilder fehlen. Deshalb, so das Ergebnis verschiedener Studien, orientieren sie sich stärker als Mädchen an TV- und Kinohelden.

Bild: dpa