Zusatzbeiträge Hauptgrund für Kassenwechsel

YouGov
April 25, 2011, 9:13 vorm. GMT+0

Weit mehr als jeder zweite gesetzlich Versicherte hat schon einmal seine Krankenkasse gewechselt. Dabei war das Preis-Leistungs-Verhältnis bislang der mehrheitlich entscheidende Faktor – bis zur Einführung der Zusatzbeiträge. Im Jahr 2010 sprangen diese an die Spitze der am häufigsten genannten Wechselgründe. Einen Vorteil konnten diejenigen Kassen für sich verbuchen, die keine Zusatzbeiträge erheben und positiv wahrgenommen werden. Die Strahlkraft mancher Kasse wirkt dabei weit über die eigenen Versicherten hinaus - bei immerhin 16 Prozent weiterhin Wechselwilligen.

Ein ein “schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis” gehört bereits seit drei Jahren stabil zu den Hauptgründen für einen Kassenwechsel. Etwa jeder Dritte gab dies als Hauptgrund an – bis vorletztes Jahr Spitze. 2010 sprangen “Zusatzbeiträge” mit 39 Prozent dann direkt auf Platz 1. Als dritten Grund geben 16 Prozent der Befragten “schlechten Kundenservice” an. Besonders deutlich bekam die Bedeutung der Zusatzbeiträge einzelne Kasse zu spüren, die selbige erheben.

Über die besten Sympathiewerte dürfen sich aktuell die TK, AOK und Barmer GEK freuen. Fast jeder zweite Befragte findet die TK sympathisch, 40 Prozent die AOK.. Diesbezüglich erreichen die TK und die drittsympathischte Kasse Barmer GEK deutlich bessere Werte. Die TK schafft zudem das Kunststück, auch Nicht-TK-Versicherten mehrheitlich sympathisch zu sein. Mehr als neun von zehn TK-Versicherte stellen der Kasse dieses Zeugnis aus und auch mehr als jeder dritte Nicht-TK-Versicherte. Ähnlich gut schneidet die Barmer GEK ab.

Zufrieden mit der eigenen Kasse ist durchschnittlich mehr als jeder zweite gesetzlich Versicherte, etwa genauso viele würden die eigene Kasse mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterempfehlen. Als besonders weiterempfehlungsfreudig entpuppen sich die Versicherten der TKK, BKK und Barmer GEK. Überdurchschnittlich zufrieden sind die TK-, BKK- und IKK-Versicherten. Die recht sympathische AOK schneidet bei Weiterempfehlungsbereitschaft und Zufriedenheit dagegen nur mittelmäßig ab.

Foto: dpa