Starbucks erobert das Bankgeschäft

YouGov
April 15, 2014, 2:38 nachm. GMT+0

Unternehmen wie Starbucks könnten den Banken einen Teil ihres Geschäfts abnehmen, indem sie das Geschäft mit Guthabenkarten ausbauen. Die Kaffeekette hat im vergangenen Jahr allein in den USA Zahlungen von rund 2,5 Milliarden Dollar auf diesem Weg abgewickelt. Kunden können auf den Karten Beträge speichern und damit bei Starbucks und den zugehörigen Ketten Teavana und Evolution Fresh bezahlen – vergleichbar mit einer Bankkarte. Und in Zeiten magerer Zinsen bieten die Treuepunkte eine interessante Alternative.

Darüber hinaus sollen bereits 14 Prozent der Zahlungen bei Starbucks über Mobiltelefone – also die Starbucks-App – abgewickelt werden. Bis zu fünf Millionen Zahlungen pro Woche: Peanuts für die meisten Banken, aber allemal ein Alarmsignal – zumal der BrandIndex für den amerikanischen Bankensektor ein durchschnittliches Gesamtimage von nur knapp +4 Punkten aufweist. Starbucks erreicht auf der Skala von -100 bis +100 Punkten immerhin +16 Punkte. Nur zwei kaum verbreitete US-Banken liegen über dieser Marke.

Natürlich sind die Kräfte- und Imageverhältnisse in Deutschland anders. Öfter als bei Starbucks mögen Kunden etwa bei Edeka oder Netto einkaufen – und bezahlen. Die beiden Supermärkte setzen wie die amerikanische Kette auf eigene Bezahl-Apps anstatt auf Mobile-Payment-Angebote von Banken zu warten, die eines Tages das Bezahlen mit dem Handy statt mit Kleingeld oder Karte ermöglichen sollen. Edekas Image liegt im BrandIndex derzeit bei +37 Punkten, Netto erreicht +15 Punkte, der Bankensektor erreicht im Durchschnitt +11 Punkte. Die bestangesehene Bank, die ING-Diba, ist mit +28 Punkten zwischen Netto und Edeka angesiedelt.

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Bild: dpa