Demografischer Wandel im Arbeitsmarkt: Gesundheitsförderung bei Älteren noch Mangelware

YouGov
November 11, 2013, 1:55 nachm. GMT+0

Die sich verändernden Altersstrukturen in der Bevölkerung beschäftigen zunehmend auch den Arbeitsmarkt in Deutschland. Laut den Angestellten der Bundesrepublik haben ihre Arbeitgeber das Thema demografischer Wandel bisher eher vernachlässigt: Nur 34 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen älteren Mitarbeitern spezielle Programme zur Gesundheitsförderung anbietet. Bei Erwerbstätigen ab einem Alter von 50 Jahren sind es sogar nur 28 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Studie. Auch beim Angebot spezieller Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Mitarbeiter sehen 48 Prozent aller Angestellten in ihren Unternehmen Nachholbedarf. Dabei fällt auf, dass Führungskräfte das Angebot tendenziell besser beurteilen als Mitarbeiter ohne Führungsposition.

Die rückläufigen Bevölkerungszahlen und der wachsende Anteil älterer Menschen erfordern neue Lösungsansätze im Arbeitsmarkt. Denn wie die Ergebnisse der Befragung zeigen, glaubt zwar mehr als jeder zweite Angestellte (56 Prozent) unter den aktuellen Arbeitsbedingungen bis ins Rentenalter gesund und arbeitsfähig zu bleiben, doch fast jeder Fünfte (21 Prozent) schätzt dies als eher unwahrscheinlich ein. Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Angestellten gibt es dabei kaum.

Wie wichtig ältere Mitarbeiter für ein Unternehmen sind, zeigt die Studie ebenfalls: So gibt über die Hälfte der Angestellten (54 Prozent) an, dass die Erfahrung von älteren Kollegen in ihrem Arbeitsbereich sehr geschätzt wird. Besonders die Mehrheit (61 Prozent) der jüngeren Mitarbeiter (bis 30 Jahre) hat diesen Eindruck. Bei Älteren ist es hingegen nur knapp jeder Zweite (47 Prozent).

Für die Studie wurden rund 1.000 Arbeitnehmer vom 18.06. bis 27.06.2013 repräsentativ befragt.

Bild: dpa