Künstliche Befruchtung: Jede vierte Frau würde sich ihre Eizellen einfrieren lassen

YouGov
Oktober 15, 2013, 8:49 vorm. GMT+0

Mehr als jede vierte Frau (27 Prozent) würde sich ihre Eizellen einfrieren lassen, um auch im fortgeschrittenen Alter noch Kinder bekommen zu können. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) sehen für sich keinen Bedarf. Dies zeigt eine aktuelle YouGov-Studie.

Auch im höheren Alter noch schwanger werden, erst einmal um die Karriere und dann um die Familienplanung kümmern – dies ist der Wunsch von immer mehr Frauen. Möglich wird das durch die sogenannte Kryokonservierung. Dabei werden der jungen, fruchtbaren Frau Eizellen entnommen und solange eingefroren bis der Kinderwunsch akut wird. Der Vorgang ist auch unter "Social Freezing" bekannt, da das Einfrieren aus sozialen und nicht aus medizinischen Gründen erfolgt.

Eilig haben es die Frauen nicht, Kinder zu bekommen. Nur ein verschwindend kleiner Teil (1 Prozent) möchte schon mit 25 Jahren die Familienplanung erledigt haben, 13 Prozent bis zum 30. Lebensjahr. Der Großteil der Frauen möchte entweder noch bis zum 35. Lebensjahr (30 Prozent) oder bis zum 40. Lebensjahr (31 Prozent) Kinder bekommen. Fast jede Fünfte (17 Prozent) würde auch im Alter von mehr als 40 Jahren noch ein Kind bekommen wollen.

Eine andere Möglichkeit, Kinder zu bekommen, wenn der eigene Körper nicht oder nicht mehr geeignet ist, ist die Leihmutterschaft. Hier "verleiht" eine Frau ihre Gebärmutter für die Dauer einer Schwangerschaft und trägt das Kind einer anderen Frau in ihrem Körper aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wie den USA, Großbritannien, Australien und den Niederlanden ist dieses Vorgehen in Deutschland verboten. Dabei sind mehr Menschen (45 Prozent) für eine Legalisierung der Leihmutterschaft in Deutschland als dagegen (38 Prozent). 17 Prozent sind sich unschlüssig.

Auch künstliche Befruchtung generell stößt auf eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Nur zehn Prozent finden künstliche Befruchtung moralisch verwerflich. Auch wenn der Anteil klein ist, gibt es jedoch einen nicht unerheblichen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Fast doppelt so viele Männer (13 Prozent) wie Frauen (7 Prozent) finden künstliche Befruchtung moralisch inakzeptabel.

Auf Basis des YouGov-Omnibus wurden 1.046 Personen vom 09. bis 12. August repräsentativ befragt.

Bild: dpa