120 Millionen ungenutzte Handys lagern in deutschen Haushalten

YouGov
August 02, 2013, 9:58 vorm. GMT+0

Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Deutschen besitzen mindestens ein Mobiltelefon, das sie nicht mehr benutzen. Davon besitzen sogar 45 Prozent zwei oder mehr ungenutzte Handys. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage.

Hochgerechnet bedeutet das einen Bestand unbenutzter Handys von knapp 120 Millionen Stück, die in den Schubladen der Deutschen lagern. Besonders der Umstieg vom traditionellen Mobiltelefon auf ein Smartphone lässt die Menge der Handy-Altgeräte in Deutschland steigen.

Der Aufwand zur Förderung der Rohstoffe, die in den Handys verbaut werden, ist immens. Ebenfalls führt die komplizierte Rohstoffgewinnung zu erheblichen Umweltbelastungen.

Alternative Wiederverwendungs- oder Recycling-Maßnahmen für ungenutzte Mobiltelefone sind folglich eine ökologische Lösung, die ungenutzten Ressourcen sinnvoll zu verwerten. Potenzial dafür ist durchaus vorhanden, denn die große Mehrheit der Deutschen (78 Prozent) wäre grundsätzlich bereit, die ungenutzten Handys einem Recycling-Projekt zur Verfügung zu stellen. Vereinzelt werden bereits Recycling-Aktionen durchgeführt, die gleichzeitig das Bewusstsein für das Thema Umweltschutz in den Köpfen der Verbraucher erweitern sollen.

"Viele Verbraucher finden Nachhaltigkeit und Umweltschutz gut und wichtig", weiß Heike Carmen Flory, Leiterin Marketing beim Umweltdienstleister Interseroh. "So können ausgediente, aber noch gebrauchsfähige Handys beispielsweise kostenlos per Briefumschlag (ELECTRORETURN) zum Recycling geschickt werden. Wer zusätzlich noch einen guten Zweck erfüllen will, kann sie auch in speziellen Boxen über das Projekt 'Sammeldrache' in rund 13.000 Schulen und Kindergärten in ganz Deutschland zurückgeben", so Flory weiter.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.012 Personen vom 19. bis 22. April 2013 repräsentativ befragt.

Bild: dpa